Rabattverträge

DAK: Valoron N retard von Pfizer

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Berlin -

Rabattverträge gehören zum Apothekenalltag wie die rote Ampel zum Arbeitsweg. Aktuell hatte die DAK neu verhandelt – Pfizer bekam den Zuschlag für Valoron N retard.

Das Schmerzmittel in der Kombination Tilidin und Naloxon wird die DAK als dritte große Krankenkasse ab Juni unter anderem von Pfizer erstatten. Der Vertrag schließt jedoch nur Valoron N retard in allen Stärken ein – die Tropfen Valoron N von Pfizer, die der BTM-Pflicht unterliegen, werden nicht übernommen.

Bislang hatten die KKH, im Juli 2016, und die Knappschaft im Oktober Rabattverträge für Valoron N retard geschlossen. Die DAK hatte sich von Juni 2015 bis Ende Mai 2017 mit 1A Pharma, Aliud und Ratiopharm auf die Erstattung geeinigt und wird sich nun zum nächsten Monat den anderen beiden Krankenkassen in Bezug auf die Retardformulierung anschließen.

Dennoch wir die DAK an insgesamt drei Vertragspartner festhalten. „Die Verträge gelten für die Retardtabletten und die Lösung. Alle Zuschläge wurden am 10.01.2017 im TED veröffentlicht, bei diesem Los sind 1A Pharma, Aliud und Pfizer Rabattpartner“, teilt eine Sprecherin der Krankenkasse mit.

Pfizer und die DAK stellen somit den Versicherten ein kostengünstiges Original zur Verfügung. Beim Preis hatte sich der Hersteller am Festbetragsniveau orientiert. Patienten zahlen die gesetzlich vorgeschriebene Rezeptgebühr. Valoron N retard ist in den Stärken 50/4 mg, 100/8 mg, 150/ 12 mg sowie 200/ 16 mg als Retardtablette erhältlich, entsprechend gilt auch der Rabattvertrag. Der Hersteller hat „in den letzten Monaten alles dafür getan, um wieder eine lückenlose Verfügbarkeit von Valoron N retard zu gewährleisten [...], dass der Bedarf in Deutschland wieder gedeckt werden kann.“

Valoron N retard dient der Behandlung von starken und sehr starken Schmerzen. Die Retardtabletten können unabhängig von den Mahlzeiten im Ganzen geschluckt werden – Teilen ist aufgrund der Retardierung nicht vorgesehen. Valoron ist die Fixkombination aus Tilidin und Naloxon. Tilidin ist ein Prodrug und besitzt eine schwach Opioidwirkung. Es erfolgt eine Umwandlung in der ersten Leberpassage in die eigentliche Wirkform Nortilidin. Um dem Missbrauch von Tilidin entgegenzuwirken, ist als Komponente Naloxon enthalten. Der Opioidantagonist besitzt keine agonistische Wirkung und ist in der Lage die Wirkung des Opioids Nortilidin zu antagonisieren.

Das Mischungsverhältnis ist so gewählt, dass Naloxon die analgetische Wirkung von Tilidin nicht beeinträchtigt. Bei missbräuchlicher oder unzulässiger Verwendung durch zum Beispiel Opiatabhängige gelangt jedoch so viel Naloxon in den Organismus, dass ein Entzugssyndrom hervorgerufen werden kann.

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