DocMorris

Däinghaus kümmert sich um Senioren

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Im vergangenen Juli gab DocMorris-Chef Ralf Däinghaus nach der Niederlage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) seinen Abschied aus dem Apothekenmarkt bekannt. Der „kreative Zerstörer“ (FTD) und „Apotheker-Schreck“ (FAZ) wollte sich nach Konzernangaben wieder verstärkt eigenen unternehmerischen Ideen widmen. Eine solche Idee nimmt allmählich Konturen an: Gemeinsam mit einem ehemaligen Lehman-Banker und Deloitte-Unternehmensberater hat Däinghaus eine Firma gegründet, die Rentnern den Ruhestand versüßen soll.

Das Düsseldorfer Unternehmen namens Kunesto setzt da an, wo das Berufsleben aufhört: „Kunesto macht Menschen mit Lebenserfahrung spannende Angebote, gestaltet Freizeitaktivitäten und bringt sie mit anderen interessanten Menschen zusammen“, heißt es im Firmenporträt. Konkret soll ein „Netzwerk für aufgeschlossene und interessierte Menschen“ aufgebaut werden, das wöchentlich in der Gruppe oder in bestimmten Kunesto-Clubs (Presse-Club, Kegelabend, Koch-Club) zusammen trifft.

Außerdem erstellen die Senioren-Berater individuelle Veranstaltungskalender je nach persönlicher Präferenz des Mandanten. Wer bei der Hausarbeit oder Behördengängen Hilfe braucht, wird von der Kunesto-Nachbarschaftshilfe unterstützt.

Noch befindet sich das Unternehmen im Aufbau; wer als Kunde der ersten Stunde mitmacht, bekommt den Service in diesem Jahr umsonst und ohne vertragliche Verpflichtungen. Später fällt ein monatlicher Mitgliedsbeitrag an. Allerdings ist Kunesto vorerst nur in Düsseldorf aktiv.

In dieser Woche fand in den Rheinterassen die Auftaktveranstaltung statt. Gastredner war der TV-Pfarrer Jürgen Fliege. Geworben wurde für das kommerzielle Senioren-Netzwerk übrigens unter anderem mit Flyern in einer Apotheke.

Allerdings hat Däinghaus, der über seine Vermögensverwaltung 80 Prozent der Anteile an Kunesto hält, offenbar nicht allzu viel mit dem Tagesgeschäft zu tun. Gemeinsam mit seiner Familie befindet er sich seit August auf Weltreise. Ende Mai will Däinghaus wieder in Deutschland nach dem Rechten sehen.

Bis dahin können sich Däinghaus-Fans in seinem neuen Blog über Reiserouten und -geschehen auf dem Laufenden halten. Aus Neuseeland schickt Däinghaus („Apothekenketten sind das ideale Konzept“) kritische Zwischentöne: „Das übliche Ketten-Hotel-Gedönse.“

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