Pharmahandelskonzerne

Celesio gibt Projekt mit Medco auf

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Kein Celesio-PBM für Deutschland: Der Stuttgarter Pharmahandelskonzern zieht sich aus dem Gemeinschaftsprojekt mit dem US-Konzern Medco zurück. Für eine unbekannte Summe übernehmen die Amerikaner den 50-prozentigen Anteil ihres deutschen Partners - das Geschäft soll weitergeführt werden. Damit bleiben auch die beiden Versandapotheken, wo sie in der Vergangenheit hingehörten - DocMorris bei Celesio und die Europa Apotheek Venlo bei Medco.

Vor einem Jahr hatten die beiden Konzerne das Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Amsterdam gegründet. Das Geschäftsmodell bestand aus drei Säulen: den Versandapotheken, der Auswertung von Patientendaten sowie Homecare/Specialty Pharmacy. Mit der „BIG direkt gesund“ hatte Medco Celesio das Chronikerprogramm „BIGmedcoach“ gestartet, bei dem Patienten vom Berliner Call Center aus unter anderem an die Einlösung ihrer Rezepte erinnert werden sollten.

Doch offenbar haben sich keine weiteren Kassen gefunden. Experten schätzen die Anfangsverluste auf bis zu zehn Millionen Euro. In der Branche heißt es, dass der neue Celesio-Chef Markus Pinger nun die Reißleine gezogen und das von seinem Vorgänger nach dem EuGH-Urteil eingefädelte Projekt beendet hat. Allerdings wollte Pinger eigentlich frühestens nach 100 Tagen im Amt verraten, wohin die Reise bei Celesio gehen wird. Denkbar also auch, dass für den Großaktionär Haniel das Projekt seit längerem auf der Kippe stand.

Gestern wurde in Amsterdam lange verhandelt. Über die Details des Vertrages will man bei Celesio nichts verraten. Spannend wird nun die Frage, welche Resonanz Medco ohne deutschen Partner bei den Krankenkassen erzeugen kann. Bereits seit 2009 ist der Konzern mit einem Büro in Berlin vertreten.

Pharmacy Benefit Manager (PBM) verhandeln als Makler für Krankenversicherungen und Arbeitgeber die Konditionen mit Pharmaherstellern und Apotheken; zudem rechnen die Konzerne die eingelösten Rezepte mit den Versicherern ab. Die meisten PBM sind vertikal integriert und betreiben eigene Versandapotheken oder sogar Apothekenketten.

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