Dronabinol und Cannabidiol

Aus Bionorica Ethics wird Spectrum Therapeutics

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Berlin -

Bionorica Ethics firmiert ab sofort unter einem neuen Namen: Spectrum Therapeutics. Die medizinischen Cannabis-Produkte der ehemaligen Bionorica-Tochter sollen schrittweise unter der neuen internationalen Markenbezeichnung zusammengeführt werden. Bionorica hatte seine Cannabis-Sparte vor einem Jahr für 226 Millionen Euro an den kanadischen Hersteller Canopy verkauft.

Auf die Produkte selbst und den Service des Anbieters habe die Umbenennung keine Auswirkungen, versichert Canopy. Dronabinol von Bionorica Ethics können Apotheken ab dem 01. September unter dem neuen Namen Spectrum Therapeutics über den Großhandel bestellen. Die PZN der Wirkstoffsets inklusive Schnelltest zur Identitätsprüfung und der Herstellsets für Kapseln und ölige Tropfen bleiben unverändert. In Deutschland umfasst die medizinische Marke Spectrum Therapeutics auch das Cannabisblüten-Sortiment von Canopy Growth Germany sowie Dronabinol und Cannabidiol von THC Pharm.

Canopy hatte Bionoricas Cannabis-Sparte im Mai 2019 für 226 Millionen gekauft – das Achtfache des Umsatzes. Rund 27 Millionen Euro Umsatz hatte Bionorica im Vorjahr in der Sparte C3 erzielt, zu der Bionorica Ethics, THC Pharm und C3 Ethics Austria gehören. Davon entfielen 22 Millionen Euro auf Dronabinol und rund 5 Millionen Euro auf Cannabidiol (CBD). Bionorica hatte damit nach eigenen Angaben einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent.

Bionorica-Chef Professor Dr. Michael Popp war seit 2002 in dem Bereich aktiv; über viele Jahre hinweg fuhr er damit hohe Verluste ein. 2014 wurde der insolvente Mitbewerber THC Pharma aus Frankfurt übernommen. Aus Hessen stammen seitdem die synthetischen Produkte, die natürlichen kommen jedoch aus Neumarkt. Der Anbau des Medizinalhanfs für die Bionorica-Produkte findet in Österreich statt.

Den Verkauf der Sparte hat Bionorica unterdessen gut weggesteckt. Lässt man die Erlöse aus der Akquisition unberücksichtigt, konnte Bionorica den Umsatz 2019 um 7,3 Prozent auf 333,5 Millionen Euro steigern. Unter Berücksichtigung der weggefallenen Einnahmen lag der Umsatz immerhin auf Vorjahresniveau.

Hierzulande wuchs der Umsatz im klassischen OTC-Geschäft allerdings nur um 2,7 Prozent auf 128 Millionen Euro. Grund dürfte die schwache Erkältungssaison gewesen sein – der Vergleichsmarkt war laut Bionorica in derselben Größenordnung rückläufig. Sinupret, Bronchipret, Imupret und Canephron konnten in ihren jeweiligen Vergleichsmärkten ebenfalls zulegen.

Entsprechend konnte der Hersteller aus Neumarkt seinen Marktanteil im Phytomarkt von 15,5 auf 16,4 Prozent nach abverkauften Packungen ausbauen. Mit rund 20 Millionen abverkauften Packungen ist Bionorica unter den Phytoherstellern mittlerweile fast doppelt so groß wie Engelhard und Schwabe. Unter den Top-10 konnten demnach nur noch Pohl-Boskamp und P&G (Kytta) an Absatz zulegen.

 

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