Apothekenkooperationen

Pluspunkt-Berater im Zeugenstand

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Berlin -

Das Franchisekonzept Pluspunkt steht unter Beschuss: Ein ehemaliger Pluspunkt-Apotheker aus Bayern versucht in einem Verfahren um angebliche Mietrückstände aufzuzeigen, dass die Markenpartner von der Systemzentrale fremdbestimmt werden. Das Landgericht Nürnberg befasst sich morgen mit den Vereinbarungen zwischen dem Pharmazeuten und der Vermietungsgesellschaft Ostenwaller. Als Zeuge ist unter anderen der Steuerberater Rudolf Stücke geladen, der den Grundstein für den Verbund gelegt hatte.

Der Apotheker will beweisen, dass es sich bei Pluspunkt um eine verdeckte Apothekenkette handelt. Verschiedene Firmen aus dem Umfeld verdienen demnach an den Apotheken mit. Michael Patsch, Geschäftsführer von Pluspunkt und den An- und Vermietungsgesellschaften Ostenwaller und Suremo, weist die Vorwürfe zurück.

Nachdem das Oberlandesgericht das Verfahren an die Vorinstanz zurückverwiesen hatte, soll nun die Beweisaufnahme Licht in die Verträge bringen. Der Pharmazeut unterstellt seinen ehemaligen Vermietern, das Gericht im bisherigen Verfahren getäuscht zu haben. Sein Anwalt will zwei frühere Steuerberater seines Mandanten zu den Mietverträgen befragen.

Dabei soll aufgezeigt werden, dass es eine Abhängigkeit gab. Zudem will der Anwalt den festen Unternehmerlohn, den der Apotheker erhalten haben soll, thematisieren. Auch andere Pluspunkt-Apotheker sollen noch vor Gericht gehört werden.

Die beiden Steuerberater sind vom Apotheker von ihrer Schweigepflicht befreit worden. Ob sie die Fragen beantworten werden, ist aber unklar, da sie ihre Aussage vor Gericht verweigern können. Als Grund müssten sie angeben, dass sie sich oder Dritte mit ihrer Aussage belasten würden.

Laut Anwalt sind die Steuerberater bei Pluspunkt mit eingebunden. Stücke ist Geschäftsführer der Berliner Steuerberatungsgesellschaft Eurotax. Der Ökonom hatte mehrere Firmen gegründet, die 1996 unter dem gemeinsamen Dach der Firma Ostenwaller zusammengeführt wurden.

Der Apotheker hatte ab 2003 die Pelikan-Apotheke im Mercado-Einkaufszentrum in Nürnberg geführt, 2008 kam die Pluspunkt-Apotheke in Erlangen dazu. Die beiden Vermietungsgesellschaften machen Mietrückstände in Höhe von 780.000 Euro geltend.

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