Marketingchefin entschuldigt sich

Ärger wegen Coupon-Aktion: Thermacare zahlt verspätet

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Berlin -

Sammeln und Sparen – so lautet das Credo bei Coupon-Aktionen. Auch in Apotheken gehören sie längst dazu und sind bei bekannten OTC-und Freiwahlmarken nicht mehr wegzudenken. Die Teams machen mehr oder minder freiwillig mit und sammeln mitunter sogar noch die mitgebrachten Schnipsel der Kundschaft. Wenn jedoch die Auszahlung wie gerade bei Thermacare (Angelini) erst nach einem Jahr erfolgt, ist der Ärger in der Offizin groß.

Im vergangenen Jahr warb Thermacare anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Wärmepflastermarke mit einem Rabatt von 2 Euro auf einen Artikel der Wahl. Die Aktion lief von Januar bis März. „Jetzt wurde erstattet, nach circa einem Jahr“, sagt eine Inhaberin: „Nach fast einem Jahr hat man es endlich geschafft, die gewährten Vorteilscoupons für Thermacare auszuzahlen.“

Apothekerin verärgert

Der Apothekerin geht es nicht um die 54 Euro, die ihr jetzt überwiesen werden. Die Verzögerung sei „Wahnsinn“ – auch wenn es in ihrem Fall nur 27 Coupons gewesen seien: „Kleinvieh macht eben auch Mist“, betont sie. Dienstleister in diesem Fall war Kyte-Tec. Die Firma aus Königstein informierte die Apotheken unlängst per Abrechnungsbeleg über die damit abgeschlossene Kampagne.

Auch beim Hersteller Angelini weiß man um den entstandenen Ärger wegen der Verzögerung. „Es gab Probleme im Hintergrund, die einige Zeit benötigt haben, um gelöst zu werden“, sagt Marketing- und Vertriebsleiterin Daniela Sommer. „Es tut mir sehr leid und wir sind sehr bemüht, dass es in Zukunft nicht mehr vorkommt.“ Es handele sich bei der Zeit jedoch nicht um einen „Standard“. Die Aktion sei ganz normal durchgelaufen.

Komplexes Couponing

Im ersten Quartal arbeitete Angelini wie andere Unternehmen auch beim Couponing mit einem externen Absicherer zusammen. Dem Vernehmen nach soll es zu Unstimmigkeiten zwischen dem Hersteller und dem Dienstleister gekommen sein, was ein Grund für die Verzögerung war. Verschiedene Unternehmen bieten Herstellern an, ihre Kampagnen dahingehend abzusichern, wenn eine Aktion über den erwarteten Erfolg hinaus läuft und das eingeplante Budget überschritten wird.

Die Thermacare-Aktion wurde breit beworben und dürfte auch wegen der Bekanntheit der Marke erfolgreich gelaufen sein. „Die Coupons sind in teilnehmenden Apotheken automatisch hinterlegt, so entfällt lästiges Ausdrucken oder Ausschneiden und die Kund:innen können das Angebot jederzeit wahrnehmen“, hieß es vor einem Jahr vom Hersteller.

Eine Kampagne in dieser Form kann Coupon-Zahlen im sechsstelligen Bereich erzeugen, die verarbeitet werden müssen. Die Clearing-Stellen müssen nach wie vor neben digitalen Coupons auch Rabattschnipsel aus Papier auswerten, da erst ab März mit ADG alle großen Softwarehäuser und Warenwirtschaftssysteme der Apotheken an den digitalen Prozess angeschlossen sind. Abwicklung und Auszahlung an die Apotheken können deshalb im Normalfall bis zu zehn Wochen dauern.

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