Staatlicher Gesundheitsdienst

NHS vor dem Ende?

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Berlin -

Der britische Premierminister Keir Starmer plant, den staatlichen Gesundheitsdienst NHS England aufzulösen. Ziel sei es, Bürokratie abzubauen, Kosten zu senken und die Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern. Das berichten mehrere britische Medien, unter anderem The Guardian und The Times. Der NHS soll wieder direkt unter die Kontrolle des Gesundheitsministeriums gebracht werden, um Doppelstrukturen zu vermeiden.

Starmer erklärte zur Neugestaltung des Gesundheitswesens, dass er die Verwaltung von NHS England wieder „unter demokratische Kontrolle“ bringen wolle. Er begründet die geplante Überführung des NHS in das Gesundheitsministerium (Department of Health and Social Care, DHSC) mit dem Ziel, den Gesundheitsdienst effizienter und kostengünstiger zu gestalten, indem Doppelstrukturen abgebaut und bürokratische Hürden reduziert werden.

Die frei werdenden Mittel sollen vorrangig in medizinisches Personal und die Verkürzung von Wartezeiten für Patient:innen investiert werden. Laut Guardian soll die Fusion demnach etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Der Premierminister sieht diesen Schritt als Korrektur der umstrittenen NHS-Reform von 2012 an, die unter der damaligen Regierung von Konservativen und Liberaldemokraten umgesetzt wurde. David Cameron hatte seinerzeit radikal umstrukturiert – ein Änderung war, dass der NHS nicht mehr direkt dem Gesundheitsministerium unterstand.

Rund die Hälfte der über 15.000 Stellen in der Behörde sollen gestrichen werden. Nach Angaben von Gesundheitsminister Wes Streeting könnte die Reform Einsparungen in Höhe von „Hunderten von Millionen Pfund“ bringen, wie die Financial Times berichtet. Der NHS England ist im Vergleich zu den drei anderen Diensten des Landes der mit weitem Abstand größte.

Zwar seien sich die politischen Parteien einig, dass der NHS reformbedürftig sei, jedoch gebe es Zweifel, ob die von Starmer vorgeschlagenen Änderungen tatsächlich die versprochenen Einsparungen und Effizienzsteigerungen bringen würden, berichtet der Guardian. Außerdem warnen Kritiker, dass die Umstrukturierung von NHS England zu Störungen führen könnte und Zeit sowie Energie von Führungskräften ablenken könnte, die sich auf die Verbesserung der Patientenversorgung konzentrieren sollten.

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