Einsatz nur noch bei klinischen Studien

England stoppt Verschreibung von Pubertätsblockern an Kinder

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London -

Der Gesundheitsdienst in England (NHS) hat die Verschreibung von „Pubertätsblockern“ an Kinder gestoppt. Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag.

Die Medikamente, die das Einsetzen der Symptome der Pubertät wie etwa Menstruation, Brustwachstum und Stimmbruch verhindern, dürfen demnach künftig nur noch bei klinischen Studien zum Einsatz kommen. Eine unabhängige Untersuchung der Angebote für Gender-Identität des Gesundheitsdiensts hatte zuvor einen Mangel an Daten und Erkenntnissen über die langfristigen Auswirkungen der Medikamente bemängelt. Die Zahl der Kinder, die an den zuständigen Dienst überwiesen wurden, ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

„Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es nicht genügend Beweise für die Sicherheit oder klinische Wirksamkeit von PSH (Puberty suppressing hormones) gibt, um die Behandlung zum jetzigen Zeitpunkt routinemäßig verfügbar zu machen“, erklärt der NHS. In England werden bei Genderdysphorie die Wirkstoffe Triptorelin und Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga (GnRH-Analoga) eingesetzt.

Die konservative Regierung in London begrüßte die Entscheidung. „Wir haben immer klargemacht, dass Sicherheit und Wohlergehen von Kindern oberste Priorität haben, deshalb begrüßen wir diese wegweisende Entscheidung“, sagte Gesundheitsstaatssekretärin Maria Caulfield. Die routinemäßige Verschreibung von Pubertätsblockern zu beenden, werde dabei helfen, dass die Versorgung auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Expertenmeinung basiere und im besten Interesse des Kindes sei.

PA zufolge nehmen derzeit weniger als 100 junge Menschen in England Pubertätsblocker ein. Sie sollen demnach ihre Behandlung fortsetzen dürfen. Das Thema wird jedoch teils äußerst kontrovers diskutiert. Die frühere konservative Premierministerin Liz Truss setzt sich derzeit für ein komplettes Verbot von Pubertätsblockern ein.

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