Bestellungen beim Großhandel

Paxlovid-Verkäufe: BMG gleicht Listen ab

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Berlin -

Einzelne Apotheken sollen das Covid-19-Medikament Paxlovid illegal weiterverkauft haben. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat als Reaktion nicht nur die Bestellmenge pro Apotheke gedeckelt, sondern in mehreren Fällen bereits Strafanzeige gestellt. Weitere Anzeigen könnten dazukommen, denn aktuell werden im Ministerium die Verordnungen mit den Bestelllisten der Großhändler abgeglichen.

Der Phagro bestätigte gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass seit wenigen Wochen bei einigen Großhändlern mehr Paxlovid-Bestellungen durch Apotheken eingegangen sind als im Durchschnitt der vergangenen Monate. Zu den Ursachen kann der Großhandelsverband nichts sagen, bestätigte aber, dass das Ministerium der Sache jetzt auf den Grund geht und dazu die Daten des Phagro verwendet. „Das BMG gleicht die Anzahl der Bestellungen/Auslieferungen mit der Anzahl der Verordnungen derzeit ab.“

Die Bundesregierung hatte gesetzlich festgelegt, dass Paxlovid ausschließlich über die im Phagro zusammengeschlossenen Großhändler sowie einen Partnergroßhändler vertrieben und an Apotheken abgebeben werden darf. „Paxlovid ist bei den Pharmagroßhändlern des Phagro in zuverlässigen Händen“, betont der Verband. Die Großhändler sind wiederum verpflichtet, gegenüber dem BMG und dem Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und -Therapeutika (ZEPAI) die Anzahl der Paxlovid-Lieferungen an Apotheken wochenweise zu melden.

„Wir würden es sehr bedauern, falls es zu überhöhten Bestellungen von Paxlovid gekommen ist, die nicht auf eine ärztliche Verordnung zur Behandlung von Patientinnen und Patienten in Deutschland zurückzuführen sind“, so der Verband. Die Prozesse und Statistiken würden sehr genau dokumentiert in der Hoffnung, „so indirekt mögliche Missstände in Zusammenhang mit Paxlovid aufklären zu können“. Die Bundesregierung könne hierbei auf die Unterstützung der Großhändler zählen.

Das BMG hat auf Nachfrage bislang noch keine Auskunft dazu erteilt, wie viele Strafanzeigen gestellt wurden und wie viele Packungen nach Informationen des Ministeriums außer Landes gebracht wurden. Fest steht, dass es im Markt aktuell eine große Nachfrage gibt. Es besteht der Verdacht, dass das Covid-19-Mittel im großen Stil nach China verbracht exportiert werden soll, wo derzeit horrende Schwarzmarktpreise gezahlt werden.

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