Rezepturen

Apotheker stellen immer weniger her

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Berlin -

2013 haben die öffentlichen Apotheken mehr als 12 Millionen Rezepturen für gestzlich Versicherte hergestellt. Das ermittelte das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) durch die Auswertung von Verordnungen. Dabei entfiel mit 7,8 Millionen Arzneimittel der Großteil auf allgemeine Rezepturen wie Kapseln und Salben. Damit sank die Zahl der Rezepturen: 2012 wurden laut DAPI noch knapp 13 Millionen angefertigt.

Trotzdem bleiben Rezepturen nach Ansicht von Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer und DAPI-Vorsitzender, weiterhin wichtig: „Rezepturarzneimittel sind und bleiben eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln.“ Rezepturarzneimittel seien in vielen Fällen unersetzlich, zum Beispiel wenn ein Kind ein Medikament in einer Dosis brauche, für die es kein industrielles Arzneimittel gebe.

Insgesamt dürfte die Zahl Kiefer zufolge deutlich höher liegen, weil Rezepturen für Privatversicherte oder auf direkte Nachfrage gar nicht erfasst worden seien. In den vergangenen Jahren seien die Anforderungen an die Herstellung von Rezepturarzneimitteln gestiegen, so die ABDA. So sei seit 2012 unter anderem vorgeschrieben, dass der Apotheker bei jeder einzelnen Rezeptur die Plausibilität der Verordnung überprüfen und dokumentieren müsse.

In der Broschüre „Zahlen, Daten, Fakten“ geht die ABDA von einer Zahl von 14,6 Millionen Rezepturen für Kassenpatienten im Jahr 2013 aus, davon 8,3 Millionen Standardrezepturen, 3 Millionen Methadon-Zubereitungen, 2,3 Millionen Zytostatika-Zubereitungen und 1 Million individuell hergestellte parentale Lösungen. Diese Zahlen basieren auf dem Arzneiverordnungsreport.

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