Ausbildungsordnung

BMG will PKA-Ausbildung reformieren

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Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will die Ausbildung von pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) novellieren. Die mittlerweile 17 Jahre alte Ausbildungsordnung soll unter Berücksichtigung der veränderten Bedingungen in der Apotheke aktualisiert werden. Auch Kenntnisse für neue Tätigkeitsfelder wie Marketing, Controlling und Qualitätsmanagement sollen in der Ausbildung vermittelt werden.

Angestoßen worden war die Initiative von der Bundesapothekerkammer (BAK). „Die Ausbildung der PKA soll an die Anforderungen des heutigen Apothekenbetriebs angepasst werden, um den Beruf für die Zukunft zu stärken und als Berufsbild in der Apotheke zu behaupten“, sagte eine BAK-Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC. Durch die Modernisierung des Berufsbildes und die praxisnahe Ausbildung solle auch die Attraktivität des Berufes gesteigert werden.

Auch bei der Apothekengewerkschaft Adexa sieht man Handlungsbedarf. „In den vergangenen Jahren ist die Bereitschaft PKA auszubilden stark gesunken“, sagte die Vorsitzende Barbara Neusetzer. Durch eine Schärfung des Profils soll es für Apotheker wieder interessanter werden, PKA auszubilden und einzustellen. Durch neue Ausbildungsinhalte könne die PKA vielfältiger eingesetzt werden.


Insgesamt soll mit der Novelle die kaufmännische Kompetenz der PKA herausgestellt werden. So werden Kosten- und Leistungsrechnung sowie Controlling in die Ausbildung aufgenommen. Daneben soll die PKA auch in ihrer Organisationskompetenz gestärkt werden. Die Planung von Arbeitsprozessen, die Koordination von Terminen sowie die Personalplanung sollen deshalb in den Lehrplan aufgenommen werden. Daneben sollen Grundlagen zum Qualitätsmanagement in der Apotheke vermittelt werden.

Als die jetzige Ausbildungsordnung verabschiedet wurde, verfügten noch nicht alle Apotheken über EDV. Im neuen Rahmenlehrplan soll deshalb der Umgang mit Informations- und Kommunikationssystemen sowie mit der Apotheken-EDV mehr Platz einnehmen. Auch in Tabellenkalkulation sollen PKA künftig geschult werden.

Auch das Marketing soll in der PKA-Ausbildung künftig eine größere Rolle spielen. Methoden zur Betreuung und Ausweitung des Kundenkreises sowie die Grundlagen des Wettbewerbsrechts sollen deshalb Eingang finden. Neu in den Lehrplan aufgenommen wird der Bereich Kommunikation. Dabei geht es insbesondere um die sichere Gesprächsführung im Kontakt mit Kunden und Firmenvertretern.

Bislang haben unter Beteiligung der BAK, des Deutschen Gewerkschaftsbundes sowie des Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft erste Vorgespräche im BMG zur Neuordnung stattgefunden. Die Novellierung ist zum Sommer 2012 geplant.

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