Bereitschaftsdienst

Nordrhein räumt beim Notdienst auf

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Berlin -

Landesweite Verteilung statt Notdienstbezirke – Nordrhein ist bereits der zweite Kammerbezirk, der die Organisation der Dienstbereitschaft umgestellt hat. Durch die Einbeziehung aller Apotheken in ein System können enorme Synergien gehoben werden: In Nordrhein sind Kammergeschäftsführer Dr. Stefan Derix zufolge 15 Prozent der Dienste weggefallen – die Wege für die Patienten haben sich aber nur geringfügig verlängert.

In diesem Jahr werden in Nordrhein demnach rund 36.000 Dienste geleistet – 6000 weniger als im vergangenen Jahr. In Westfalen-Lippe, wo das neue System bereits 2012 eingeführt wurde, sank die Zahl der Notdienste laut Kammer von rund 40.000 im Jahr 2011 auf etwa 30.000.

Als Kürzung will Derix den Wegfall der Dienste nicht verstanden wissen: Die Entfernungen, die Patienten zurücklegen müssen, haben sich durch die Umstellung in Nordrhein zwar verlängert. Sie lägen aber nach wie vor unter den vorgeschriebenen Werten, betont Derix.

In Großstädten beispielsweise hätte sich die durchschnittliche Entfernung zur Notdienstapotheke von rund 2,6 auf 2,8 Kilometer verlängert – erlaubt sind bis zu 10 Kilometer. In Kleinstädten müssten die Patienten ebenfalls durchschnittlich 200 Meter mehr zurücklegen, in mittelgroßen Städten seien es 600 bis 800 Meter mehr, so Derix. Man habe das System optimieren können, ohne an die Grenzen zu gehen.

Derix findet, dass auch Apotheker in anderen Bundesländern von dem Modell profitieren könnten: Besonders für solche Kammerbezirke, in denen der Notdienst bislang sehr regional organisiert ist, gibt es laut Derix Vorteile. Wenn Kammern den Dienst bereits überregional betrachteten, falle der Effekt entsprechend niedriger aus. Durch das neue System sei es außerdem möglich, schnell auf Veränderungen – etwa die Schließung einer Apotheke – zu reagieren.

Die Grenzen innerhalb der Kammern sind mit dem neuen System abgeschafft – als nächstes soll die Grenze zwischen Nordrhein und Westfalen-Lippe fallen: „Beide Kammern sind stark daran interessiert“, so Derix.

Zunächst müssten die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, die beiden Systeme zu koppeln. Auch Verwaltungsfragen müssten noch geklärt werden. Wann und wie es ein einheitliches Notdienstsystem für Nordrhein-Westfalen geben wird, ist aus Derix' Sicht noch nicht absehbar. Aber: „Möglichst bald.“

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