Aus Sicht der Apotheker wäre es gut, wenn die Krankenkassen künftig OTC-Arzneimittel erstatten dürften. 71 Prozent der Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC stimmten für eine solche Option, 25 Prozent dagegen. Die schwarz-gelbe Koalition plant im Versorgungsgesetz eine Neuregelung, wonach die Kassen ihre Satzungsleistungen entsprechend ausweiten könnten. An der Umfrage nahmen zwischen dem 15. und 17. Juni insgesamt 259 Nutzer teil.
OTC-Präparate sind in der gesetzlichen Krankenversicherung seit 2004 nur noch in Ausnahmen erstattungsfähig, etwa für Kinder bis zum zwölften Lebensjahr. Der Gesetzgeber wollte mit dem Ausschluss die Versicherten in die Verantwortung nehmen und die Kassen finanziell entlasten. Im vergangenen Jahr betrug der OTC-Umsatz nach Zahlen der ABDA insgesamt 4,3 Milliarden Euro, davon eine Milliarde Euro für verordnete OTC-Arzneimittel.
Details zu der geplanten Umstellung hat die Koalition in ihrem Referentenentwurf noch nicht vorgestellt. Für die Apotheken wäre entscheidend, wie die Abgabe von OTC-Arzneimitteln auf Rezept von den Krankenkassen vergütet würde. Derzeit gilt das Fixhonorar von 8,10 Euro abzüglich Kassenabschlag nur für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Bei OTC-Verordnungen kommt dagegen die alte Honorarregelung mit prozentualen Abschlägen zur Anwendung.
In der Branche haben die Pläne der Regierung unterschiedliche Reaktionen ausgelöst: Während die Pharmahersteller eine Erweiterung der Erstattungsfähigkeit begrüßen würden, haben sich große Krankenkassen gegen die Neuregelung ausgesprochen.
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