AOK-Rabattverträge

Apotheken melden Phantom-Umsätze

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In drei Tagen endet die Friedenspflicht bei den neuen AOK-Rabattverträgen. Ab August wird die Kasse die Apotheken retaxieren, wenn sie ohne triftigen Grund die Verträge nicht bedienen. Doch anscheinend waren viele Apotheken wegen der anhaltenden Lieferschwierigkeiten einiger Hersteller verunsichert - und haben Rezepte im Juni und Juli mit einem Rabattarzneimittel bedruckt, obwohl ein anderes Präparat abgegeben wurde. Jetzt suchen die Beteiligten nach einer Lösung.

Betroffen sind vor allem zwölf PZN des Herstellers Betapharm. Das Unternehmen ist der neue Rabattpartner der AOK für Metroprolol-Succinat. Allerdings wurde das Präparat eigens für die AOK-Ausschreibung neu ins Portfolio genommen und ist noch gar nicht auf dem Markt. Wegen der sehr kurzen Frist zum Start der Verträge hat Betapharm wie andere Hersteller noch Probleme mit der Lieferfähigkeit. Bislang wurde keine einzige Packung ausgeliefert.

Trotzdem haben einige Apotheken ihre Rezepte - möglicherweise aus Angst vor Retaxierungen - mit dem Rabattpartner bedruckt. Das fiel auf, als Betapharm für die Phantom-Umsätze Herstellerrabatt zahlen sollte. Dem Vernehmen nach geht es um rund 30.000 Rezepte allein aus dem Juni.

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hat die Rechenzentren jetzt angewiesen, die berechneten Generikaabschläge zu stornieren und die Apotheken damit zu belasten. Gleichzeitig sollen die Apotheken ermahnt werden, immer das abgegebene Arzneimittel auf das Rezept zu drucken.

Mit der AOK laufen derzeit Gespräche über das weitere Vorgehen. Denkbar wäre etwa ein Rückruf der Juni-Rezepte zur Korrektur. Die Verordnungsblätter für Juli könnten die Rechenzentren oder Apotheken ohnehin noch korrigieren.

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