Infektionsverdacht

Eiternde Wunden: Warnzeichen erkennen und behandeln

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Berlin -

Infektionen während der Wundheilung stellen eine ernstzunehmende Komplikation dar. Das Auftreten von Eiter weist auf eine bakterielle Besiedlung hin und kann mit einem erhöhten Risiko systemischer Folgeerkrankungen einhergehen. Die Behandlung solcher Wunden erfordert eine sorgfältige Reinigung, eine gezielte antimikrobielle Therapie sowie ein effektives Exsudatmanagement. Dabei kommt der Auswahl geeigneter Wundauflagen eine zentrale Bedeutung zu.

Bei der Reinigung einer infizierten Wunde sollte zunächst das Ziel sein, vorhandene Exsudatbeläge wie Eiter zu beseitigen. Zelltrümmer und Mikroorganismen lassen sich entfernen mit:

  • Ringerlösung oder NaCl 0,9 Prozent
  • Antiseptischen Spüllösungen wie Polihexanid oder Octenidin

Alkoholhaltige Desinfektionsmittel sind hingegen nicht geeignet, da sie das Gewebe reizen und Brennen verursachen können. Zudem verzögern sie die Wundheilung, indem sie auch gesunde Zellen und die Hautbarriere beeinträchtigen.

Antimikrobielle Therapie bei klinischen Infektionszeichen

Bei Rötung, Wärmeentwicklung, Schmerz und Eiter sollte lokal eine antimikrobielle Therapie durchgeführt werden. Mittel der Wahl sind nach ärztlicher Rücksprache:

  • Wundgele oder -auflagen, die Polihexanid enthalten
  • silberbeschichtete Schaumverbände oder -auflagen
  • kurzfristig auch iodhaltige Wundauflagen

Achtung: Antibiotikahaltige Cremes, beispielsweise mit Gentamicin, sollten aufgrund des Resistenzrisikos besser gemieden werden.

Exsudatmanagement

Exsudat bezeichnet den Austritt von Flüssigkeit, gegebenenfalls auch Zellen, Eiweiß und Blut, aus den Blut- und Lymphgefäßen. Das Exsudatmanagement umfasst die Bewertung und Regulierung des Wundsekrets, mit dem Ziel, überschüssige Flüssigkeit zu absorbieren und das umliegende Gewebe zu schützen. Geeignete Wundauflagen sind:

  • Hydrofiber-Auflagen: Das saugfähige Material aus Natriumcarboxymethylcellulose bildet bei Kontakt mit Wundexsudat ein Gel, das sich eng an das Wundbett anlegt. Dies unterstützt ein feuchtes Wundmilieu, reduziert das Mazerationsrisiko und erleichtert die atraumatische Entfernung der Auflage. Hydrofiber-Auflagen werden bei mäßig bis stark exsudierenden Wunden eingesetzt, sowohl bei akuten als auch chronischen Wunden.

  • Transfer-Wundauflagen: Das dünne, nicht-saugfähige Material leitet Exsudat effektiv in eine darüberliegende Sekundärauflage weiter. Dies erhält ein feuchtes Wundmilieu, schützt das Wundbett und eignet sich besonders bei großflächigen oder unregelmäßig geformten Wunden. Die Struktur der Auflage hilft, Mazerationen und Hautreizungen zu vermeiden.

  • Alginat-Auflagen: Das aus Braunalgen gewonnene, stark saugfähige Material bildet bei Kontakt mit Exsudat ein weiches Gel, das sich gut an den Wundgrund anpasst. Es unterstützt die feuchte Wundheilung und wird bevorzugt bei stark exsudierenden, auch tiefen Wunden eingesetzt.

Zusätzliche Hinweise zur Versorgung

  • Wundrandpflege nicht vergessen: Zinkcreme oder Dexpanthenol-Schutzfilm
  • Auf Wechselintervalle achten: je nach Exsudatmenge täglich bis alle drei Tage
  • Chronische und infizierte Wunden immer ärztlich begleiten lassen.
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