Juckreiz, Hitzepickel & Rötung

Sonnenallergie: Was ist zu beachten?

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Berlin -

Reagiert die Haut auf Sonne mit Rötung, Juckreiz und Pickeln, so ist oft die Rede von einer Sonnenallergie. Doch unter dem Begriff werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, die es zu unterscheiden gilt. Ein Überblick.

Bei den ersten Sonnenstrahlen zeigen viele Menschen bereits Hautbeschwerden. Doch oftmals ist nicht klar, um was genau es sich bei den Symptomen handelt und wie diese vermieden werden können. Daher sollten verschiedene Krankheitsbilder voneinander abgegrenzt werden können.

Polymorphe Lichtdermatose

Was gemeinhin als Sonnenallergie bezeichnet wird, ist im eigentlichen Sinne gar keine Allergie. Denn die typischen Symptome wie Rötung, Quaddelbildung, Juckreiz und Brennen kommen lediglich durch eine Überreaktion der Haut zustande. Diese entsteht dadurch, dass sich die Haut selbst nicht genug vor der übermäßigen UV-Strahlung schützen kann. Der genaue Auslöser für die Reaktion ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

In der Dermatologie wird die Sonnenallergie als „polymorphe Lichtdermatose“ bezeichnet: Frauen sind weitaus häufiger betroffen als Männer. Konsequenter Sonnenschutz in ausreichender Höhe kann die Beschwerden lindern. Sonnenallergiker:innen sollten auf LSF 50 setzen und die Dauer der Sonnenexposition begrenzen.

Photoallergische Reaktionen

Diese Reaktion entsteht nicht durch das Sonnenlicht allein, sondern durch Sonnenlicht in Kombination mit anderen Stoffen, beispielsweise aus Cremes oder Medikamenten. Bei der photoallergischen Dermatose sind nur die Hautstellen betroffen, die der Sonne ausgesetzt waren. Es kann zu Rötungen, Juckreiz und Knötchen- oder Blasenbildung kommen. Die Beschwerden ähneln einem Kontaktekzem. Im Verlauf kann es zu einer Schuppung der Haut oder einer Verdickung der betroffenen Areale kommen. Oft zeigen die Stellen deutliche Furchen und ein grobes Hautbild.

Hierbei handelt es sich um eine echte Allergie, welche vergleichsweise selten auftritt. Durch den Einfluss von UV-Strahlung entsteht eine allergische Reaktion auf einen bestimmten Stoff, bei der der Körper Abwehrstoffe gegen die Substanz bildet. Wie bei allen Allergien treten die Beschwerden erst bei wiederholtem Kontakt auf: Zunächst wird der Organismus sensibilisiert und produziert Antikörper – bei erneutem Kontakt kommt es dann zu den Symptomen. Meist treten diese erst einige Tage nach der Sonneneinwirkung auf.

Mallorca-Akne

Die sogenannte „Acne aestivalis“ tritt erst zeitverzögert auf. Sie funktioniert ähnlich wie die photoallergische Dermatose, nur dass sich statt der lichtsensibilisierenden Stoffe bestimmte Fette oder Emulgatoren mit den UV-Strahlen verbinden und zu einer Reaktion führen. Medizinisch gesehen handelt es sich um eine Unterform der polymorphen Lichtdermatosen. Die typischen Beschwerden zeigen sich zum Beispiel durch Quaddeln, Pusteln oder Knötchen meist an Dekolleté, Schultern und Armen. Die Reaktion erinnert ein wenig an Akne – daher kommt auch der Name.

Beim Sonnenschutz sollte darauf geachtet werden, dass die Produkte nicht zu lipidhaltig sind. Außerdem sollten keine Emulgatoren enthalten sein. Ein hoher UVA-Schutz kann die Hautausprägungen minimieren. Im Einzelfall können Produkte mit zusätzlichen Antioxidantien die Erscheinungen lindern, denn die Entzündung entsteht durch die Bildung von Hydroperoxiden und weiteren freien Radikalen.

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