KBV/ABDA-Modell

Widmann-Mauz: Hausärzte brauchen Apotheker

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Allen Anfeindungen zum Trotz: Das gemeinsame Medikationsmanagement von Ärzten und Apothekern hat Rückendeckung bei der Politik. Beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf verteidigte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Annette Widmann-Mauz (CDU), entsprechende Modellvorhaben: „Wir haben den Weg freigemacht und wir werden ihn gemeinsam mit Ihnen mitgehen.“

Die massive Kritik des Deutschen Hausärzteverbands kann Widmann-Mauz nicht verstehen: „Gerade die Hausärzte brauchen die Zusammenarbeit mit den Apothekern.“ Deshalb habe die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die uneingeschränkte Zustimmung der Politik. Das gemeinsame Medikationsmanagement sei nicht nur eine Chance für Ärzte und Apotheker, sondern biete Perspektiven für die Zusammenarbeit von Leistungserbringern im Gesundheitswesen insgesamt.

Auch die Krankenkassen sollten sich laut Widmann-Mauz mit ihrer Kritik zurückhalten: „Horrorszenarien bringen uns nicht weiter.“ Die Kassen müssten den Auftrag des Gesetzgebers umsetzen, der seinerseits dafür Sorge zu tragen habe, dass die Rahmenbedingungen stimmen: Patienten müssten von entsprechenden Modellen profitierten; eine Mehrbelastung dürfe es nicht geben. Die Apotheker forderte Widmann-Mauz auf zu beweisen, dass ihr Konzept funktioniere. „Dann können wir prüfen, ob wir das Konzept in die Regelversorgung überführen.“

Ansonsten blieb Widmann-Mauz unverbindlich: Man wolle eine leistungsgerechte Vergütung für alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen; für die Diskussion über eine Honoraranpassung müssten die Apotheker aber solide betriebswirtschaftliche Daten liefern. Bei Pick-up werde man die neuen Vorschläge der ABDA sorgfältig prüfen. Bei der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) wird es laut Widmann-Mauz keine Schnellschüsse geben; inhaltlich wird es aber weiter um Erleichterungen, insbesondere für Filialapotheken, gehen. Auch für die maschinelle Verblisterung soll es Vorgaben geben.

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