Apothekenhonorar

Streik-Stammtische in Brandenburg

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Berlin -

In Brandenburg hatte der Apothekerverband bereits Anfang August bei seinen Mitglieder abgefragt, wie hoch die Bereitschaft zu Protestaktion ist. Geantwortet hatte seinerzeit nicht einmal jeder zweite Apotheker. Weil sich die Lage zuspitzt, will Verbandschefin Dr. Andrea Lorenz die Stimmung noch einmal vor Ort einfangen. Bei „Stammtischveranstaltungen“ mit den Apothekern soll die Protestlaune eruiert werden.

 

Die Treffen beginnen am 5. September in Potsdam und Heiligengrabe und werden eine Woche später in Cottbus und Eberswalde fortgesetzt. Ob die Streikbereitschaft danach erneut auf den Prüfstand gestellt wird, ist offen.

„Wir hatten uns mehr versprochen“, sagt Lorenz zu ihrer ersten Abfrage. Die Apotheker hatten sich entweder für Aktionen wie Arbeitskampf und Klappendienst entscheiden oder dies ablehnen können. Reagiert hatten 45 Prozent der Inhaber. Davon befürworteten zwei Drittel eine Protestaktion gegen die geplante Anpassung des Apothekenhonorars um 25 Cent.

Neben einer höheren Beteiligung sei auch ein größerer Zuspruch für die Aktion erwartet worden, so Lorenz. Die Antworten reichten nicht aus, um Maßnahmen zu ergreifen. „Wenn von vier Apotheken eine mitmacht, erreicht man damit nichts“, sagt sie. Dem Verband sind laut Lorenz etwa 460 brandenburgische Apotheken angeschlossen – das entspricht einem Organisationsgrad von 92 Prozent.

Bei der Kammer ist man zurückhaltender: An einem Flyer wurde gearbeitet, die bisherigen Pläne wurden aber verworfen. Auf der Vorstandssitzung in der kommenden Woche soll auch über mögliche Protestaktionen gesprochen werden. Wie seine niedersächische Amtskollegin Magdalene Linz sieht Kammerpräsident Jens Dobbert aber die Apotheken in der Pflicht, der Versorgung der Patienten aufrecht zu erhalten.

 

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