Randnotiz

Bahr: Banalitäten beim Joggen

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) gibt immer wieder wohl dosiert ausgewählte Nebensächlichkeiten aus seinem Privatleben preis: Er trainiert für den Marathon, legt bald eine dreiwöchige Babypause ein, und sein Lieblingskinderbuch ist „Doktor Proktors Pupspulver“. Nach einem gemeinsamen Vormittag mit dem ZDF-Journalisten Cherno Jobatey ist nun auch bekannt, dass seine Frau ihn Daniel oder Schatz nennt, er gerne Opern und Robbie Williams hört und angeblich Angst vor dem Job als Gesundheitsminister hatte.

Der im Morgenmagazin ausgestrahlte Beitrag „Unterwegs mit Daniel Bahr“ beginnt – wie sollte es anders sein – mit einer Joggingrunde um den Aasee in Münster. Bahr zieht Parallelen zwischen seiner Leidenschaft fürs Laufen und seiner Arbeit: „Natürlich bin ich ein bisschen ehrgeizig, sonst wäre ich nicht so jung Minister geworden. Ein gewisser Ehrgeiz ist schon da, sonst hätte ich nicht Marathon gelaufen beziehungsweise wäre ich auch nicht Politiker geworden.“

Dabei war ihm nach eigenem Bekunden zunächst eher unwohl, als er als Staatssekretär unter Philipp Rösler das Bundesgesundheitsministerium (BMG) übernahm: „Ich habe es mir am Anfang nicht zugetraut“, kokettiert Bahr. „Ich habe gedacht: Gott, so ein Haus zu führen, das immer in den Schlagzeilen ist, wo man immer Ärger hat. Ich wusste ja, was da inhaltlich auf mich zukommt.“

Anderthalb Jahre später wurde Bahr selbst Minister, musste sich mit der EHEC-Krise herumschlagen und Kritik für das deutsche Krisenmanagement einstecken. „Eine wirkliche Herausforderung, wo man schon mal ins Schwitzen kommt.“ Sein Lieblingssong zu der Zeit: „Highway to hell“ von AC/DC. „So fühlte ich mich bei EHEC ein bisschen.“

Auf dem Domplatz in Münster erzählt Bahr, dass er in Koblenz geboren wurde und mit fünf Jahren nach Westfalen gezogen ist. „In der Grundschule wurde ich ein bisschen gehänselt, weil ich einen rheinischen Akzent hatte.“ Aber er konnte den Westfalen auch etwas abgewinnen: „Rheinischer Frohsinn und westfälische Sturheit – das ist eine gute Mischung.“

Bei der Frage, was man in 20 Jahren über ihn sagen wird, gibt sich Bahr bescheiden: Schon jung Gesundheitsminister, aber ganz gut gemacht. „Da wäre ich schon sehr zufrieden.“

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