Rabattverträge

TK: Exklusivvertrag zu L-Thyrox

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Berlin -

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat in ihrer aktuellen Ausschreibung zu Rabattverträgen die Zuschläge erteilt: Für insgesamt 117 Wirkstoffe und Kombinationen in verschiedenen Darreichungsformen hat die Kasse neue Verträge geschlossen. Einige Lose konnte die Kasse nicht vergeben. Für Levothyroxin beispielsweise gibt es anders als geplant nicht drei Verträge mit unterschiedlichen Herstellern, sondern nur einen mit Aristo. Auch die Kombination von Levothyroxin mit Iodid-Ion ging exklusiv an Aristo. Nutzen werden die Exklusivverträge dem Hersteller allerdings nichts. Die Verträge starten im April und laufen zwei Jahre.

Das Interesse an L-Thyrox war offenbar gering – der Wirkstoff sowie die Kombination mit Kaliumiodid stehen seit Mitte Dezember auf der Aut-idem-Liste. Präparate dürfen jetzt nicht mehr gegen wirkstoffgleiche Arzneimittel ausgetauscht werden, auch Rabattverträge werden von dem Substitutionsverbot ausgestochen.

Aristo und die Kasse hatten womöglich darauf spekuliert, dass der Wirkstoff nicht mit auf die Liste kommt oder diese zumindest später in Kraft tritt. Seit dem Frühjahr schon hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Aufnahme des Wirkstoffs geprüft, im September folgte der Beschluss. Die Kasse hatte ihre Ausschreibung im Juli veröffentlicht, bis Ende August konnten die Hersteller ihre Angebote abgeben.

Die Kasse konnte in ihrer Ausschreibung insgesamt 13 Wirkstoffe und Kombinationen nicht vergeben, darunter Metformin, Ramipril/HCT, feste Formen mit Ibuprofen, Cefixim, Trospiumchlorid und Metoprolol Tartrat/HCT. Ursprünglich hatte die Kasse 130 Lose ausgeschrieben – für ein Zehntel konnten also keine Zuschläge erteilt werden.

24 von ursprünglich 30 Fachlosen wurden exklusiv an einen Hersteller vergeben. Die übrigen Lose sollten an bis zu drei Hersteller vergeben werden. Das gelang allerdings nur bei 52 Wirkstoffen und Kombinationen. Weitere 26 Lose gingen nur an zwei Unternehmen, 15 nur an eines.

De facto exklusiv vergeben wurden auf diese Weise etwa Azythromycion (HEC Pharma), Diclofenac in retardierter Form (1A Pharma) und in Suppositorien (Aliud), Enalapril/HCT (1A Pharma) und Ondansetron in fester Form (Bluefish).

An jeweils zwei Hersteller gingen unter anderem unretardiertes Amitriptylin (Teva/Ratiopharm, Micro Labs), Clindamycin (Aristo, CNP Pharma), parenterales Granisentron (Axios, Ribosepharm) und Repaglinid (Hormosan, TAD). Wie geplant an drei Hersteller gingen etwa flüssiges Ibuprofen (Aliud, Teva/Ratiopharm, Zentiva/Sanofi-Aventis), Metoprolol Succinat (Aliud, Bioeq, Mylan dura) und Omeprazol (Teva/Ratiopharm, Heunet, Pensa).

Wie geplant exklusiv an einen Hersteller gingen unter anderem Acetylstein (Hexal), Alfacalcidol (1A Pharma), retardiertes Amitriptylin (Neurapharm), flüssiges Azithromycin (Aliud), Budesonid (flüssig – AstraZeneca, und nasal – Aristo), Ciclopirox (Zentiva/Sanofi-Aventis), Isosorbiddinitrat (Aliud) und unretardiertes Morphin (Medac).

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