Wenn in den kommenden Monaten die Grippeimpfstoffe an die Arztpraxen geliefert haben, werden den Apotheken zwei Hersteller besonders oft begegnen: Abbott und Sanofi Pasteur MSD. In insgesamt zwölf Bundesländern hat mindestens einer der beiden Unternehmen einen Rabattvertrag mit den Krankenkassen geschlossen. In den übrigen vier Bundesländern gibt es keine Rabattverträge.
Exklusiver Rabattpartner ist Abbott in Baden-Württemberg, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Obwohl die Krankenkassen bei Impfstoffen seit 2015 eigentlich nur noch Rabattverträge mit mindestens zwei Herstellern schließen dürfen, sind die Verträge in dieser Saison möglich – sie wurden noch vor Inkrafttreten der Regelung abgeschlossen.
Zwei Impfstofflieferanten – Abbott und Sanofi Pasteur – gibt es in Bayern, Bremen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und im Saarland. Sachsen und Thüringen sind die einzigen Bundesländer, in denen Abbott bei einer Ausschreibung nicht zum Zug kam. Stattdessen traf neben Sanofi Pasteur der Spezialist bioCSL eine Vereinbarung mit der AOK Plus. Der australische Hersteller hatte im vergangenen Jahr für 275 Millionen US-Dollar die Grippeimpfstoffe des Schweizer Herstellers Novartis übernommen.
Während nun in den meisten Bundesländern zwei Anbieter die Versorgung übernehmen, wurden im Gegenzug häufig die Lose vergrößert: In Sachsen und Thüringen beispielsweise gibt es in der kommenden Saison sechs statt wie zuvor zehn Losgebiete, und in Sachsen-Anhalt konnten die Hersteller statt auf drei Regionen nur noch auf das gesamte Land bieten.
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