Krankenkassen

Hermann will bessere Rabattverträge

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Berlin -

Beim Abschluss von Rabattverträgen sollen die Kassen künftig Vorkehrungen treffen, um Lieferausfälle zu verhindern. So steht es im Koalitionsvertrag. Bevor das Vorhaben in Gesetzestext gegossen wird, erinnert AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann die künftigen Koalitionspartner an die Vorteile des Sparinstruments – und erteilt die Zuschläge in der bislang größten Rabattrunde der AOK.

Man rechne für 2013 mit Einsparungen von „deutlich mehr als einer Milliarde Euro“, lobt Hermann die eigenen Rabattverträge. „Es ist deshalb richtig und wichtig, dass Union und SPD laut Koalitionsvertrag an diesem erfolgreichen marktwirtschaftlichen Instrument der Ausgabensteuerung bei gleichzeitig umfassender Qualitätsorientierung festhalten.“

Wegen der unsicheren Finanzaussichten für die gesetzliche Krankenversicherung sei es dringend erforderlich, die Rabattverträge „in ihrer Wirksamkeit zu stärken“. Was der AOK-Rabattchef damit genau meint, war bislang auf Nachfrage nicht zu erfahren.

Die zwölfte Tranche umfasst nach Angaben der AOK 1119 Einzelverträge, die im April in Kraft treten und über zwei Jahre laufen. Für 104 Wirkstoffe und Kombinationen wurden Zuschläge erteilt, davon 21 im Drei-Partner-Modell und 83 exklusiv. Das jährliche Umsatzvolumen der Rabattrunde liegt der AOK zufolge bei rund zwei Milliarden Euro zum Apothekenverkaufspreis.

Aledronsäure ging bundesweit an Basics, Esomeprazol an TAD, Gilbenclamid an Aliud, Lansoprazol an den Neueinsteiger Pensa, Leflunomid an die Bietergemeinschaft Winthrop/Sanofi und Montelukast an Actavis, Aurobindo und Mylan dura. Für das Antiepileptikum Levetiracetam erhielten in verschiedenen Regionen Heumann, Hormosan sowie Winthrop/Sanofi Zuschläge.

Für fünf Wirkstoffe – Estriol, Fusidinsäure, Urapidil, Cefixim und Hydrocortison – wurde laut AOK kein Angebot abgegeben. Bei weiteren sieben Losen – Pantoprazol, Fentanyl, Memantin, Desmopressin, Tacrolimus, Acemetacin und Fenofibrat – ist das Verfahren noch nicht abgeschlossen.

Die Ausschreibung erfolgte über acht regionale Gebietslose. 48 Hersteller sind an der Ausschreibung beteiligt. Aktuell haben die AOKen 229 generische Wirkstoffe und Kombinationen unter Vertrag, ab April sind es dann 248.

Die AOK hatte im August insgesamt 116 Wirkstoffe und Kombinationen ausgeschrieben. Die zwölfte Tranche entspricht in weiten Teilen der siebten Runde, die Ende März ausläuft. Außerdem waren 23 neue Wirkstoffe ausgeschrieben worden.

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