Plus 3,9 Prozent

Preis: „Haben sehr sparsamen Haushalt verabschiedet“

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Berlin -

Die Mitgliederversammlung hat heute den Abda-Haushalt 2026 beschlossen. Die Beiträge sollen um 3,9 Prozent steigen – somit fällt die Erhöhung geringer aus als geplant, denn die Steigerung wurde auf 8,5 Prozent prognostiziert. „Wir haben einen sehr sparsamen Haushalt verabschiedet“, so Abda-Präsident Thomas Preis.

Kurz nachdem die Mitgliederversammlung vorüber war, trat Abda-Präsident Thomas Preis vor die Presse. Der Haushalt für 2026 „ist mit moderater Steigerung von 3,9 Prozent beschlossen worden“, so Preis. Es gab keine Änderungen, der Beschluss entspreche der Beschlussvorlage.

Dass ein „sehr sparsamer Haushalt verabschiedet“ wurde, erforderte eine „große Kraftanstrengung für alle Beteiligten“, so Preis. Ursprünglich sollten die Beiträge um 8,5 Prozent steigen. Jetzt sind es 3,9 Prozent. Daran soll sich auch 2027 und 2028 nichts ändern. Auch hier lagen die Prognosen höher. Für 2027 waren es 4,4 Prozent.

Daten-Hub

Thema der Mitgliederversammlung war auch das Abda-Datenhub, dessen Ziel es ist, apothekeneigene Daten beispielsweise für Verhandlungen mit den Kassen zu nutzen. Preis machte deutlich, dass die Daten nur von berufspolitischem Interesse und nicht für eine kommerzielle Weiterverwendung vorgesehen sind.

Rx-Versandverbot

Außerdem hatte die Landesapothekerkammer Hessen einen Tagesordnungspunkt eingebracht: das Rx-Versandverbot intensiver einfordern. Die Abda habe dazu nie ihre Meinung geändert, so Preis. Der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln stelle nicht nur ein Qualitätsrisiko für Patient:innen dar, sondern sei auch ein erheblicher Störfaktor für die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Apotheken vor Ort. „Politik muss die Apotheken vor Ort daher vor dem Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln schützen, damit der Versorgungsauftrag uneingeschränkt wahrgenommen werden kann“, so Preis.

Koalitionsvertrag zeitnah umsetzen

Dass die Anstrengungen der Apothekerschaft im Wahlkampf Früchte getragen haben, zeige der Koalitionsvertrag. Dass Apotheken ein eigenes kleines Kapitel im Koalitionsvertrag erhalten haben, zeige, dass Politik Verantwortung für die Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort übernehmen will – dazu gehört die Erhöhung des Fixums, das seit Jahren des Stillstands längst überfällig ist, so der Abda-Präsident.

Die vorgesehene Dynamisierung durch eine Verhandlungslösung mit den Kassen sei deshalb wichtig, damit Apotheken nicht von den Steigerungen wie beispielsweise durch die Inflation abgekoppelt werden. Jedoch seien aufgrund der Übermacht der Kassen für die Verhandlungen klare Regeln nötig.

Die Aufhebung des Skonto-Urteils müsse ohne Wenn und Aber kommen. Die Mitgliederversammlung begrüße die Maßnahmen im Koalitionsvertrag und fordere eine zeitnahe Umsetzung. Denn nicht nur die Kassen und Krankenhäuser, sondern auch die Apotheken brauchen eine unmittelbare und schnelle Soforthilfe, um weitere Schließungen zu verhindern.

Treffen mit Warken

Am 15. Juli wird ein persönliches Treffen zwischen Preis und Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) stattfinden. Zudem hat die Ministerin zugesagt, auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) ein persönliches Grußwort an die Delegierten zu richten.

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