Apothekenhonorar

Postkarten statt Streik

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Berlin -

Bei den Apothekerverbänden in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt hat man die Ruhe weg. In der ersten Septemberwoche werden in einer gemeinsamen Aktion an jede Apotheke 20 Postkarten verschickt. Unter dem Motto „Wir sind MehrWert“ sollen die Apotheker ihren „persönlichen Unmut zur geplanten – völlig unzureichenden – Honorarerhöhung zum Ausdruck bringen“. Dass die Aktion zu spät kommen könnte, glauben die Macher der Kampage nicht.

 

Die Postkarten sollen an regionale Bundestagsabgeordnete, die Bundeskanzlerin und die für das Apothekenhonorar verantwortlichen Minister Philipp Rösler und Daniel Bahr geschickt werden. „Da die beiden FDP-geführten Ministerien offenbar beabsichtigen, innerhalb weniger Wochen Fakten zu schaffen, bitten wir Sie, das LAV-Rundschreiben sofort nach Erhalt zu öffnen und die Postkarten so schnell wie möglich zu versenden“, schreibt der Verband aus Sachsen-Anhalt an seine Mitglieder. „Um bei den zuständigen Politikern noch ein Umdenken im Sinne der Apothekerschaft zu bewirken, bedarf es des geschlossenen Auftretens aller Apotheker und Ihrer Mitarbeiter!“

Entworfen wurde die Kampagne in Kiel; bereits vor zwei Wochen hatten in der Landeshauptstadt rund 35 Apotheker gegen die geplanten 25 Cent demonstriert. Der Slogan der Postkarte war damals als Poster am Apothekerhaus aufgehängt und als Spielbrett an die Apotheken verteilt worden.

Neben den Apothekern in Sachsen-Anhalt macht jetzt auch der Verband von ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf mit. Sollten Rösler und Bahr – wie geplant – die Verordnung noch in dieser Woche unterschreiben, sollen die Apotheker die Karten trotzdem verschicken. Dann soll mit der Aktion das Feld für die Verhandlungen zu den anderen Honorarbestandteil wie Nacht- und Notdienstgebühren bereitet werden.

 

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