Abschied von Ulla Schmidt

Neun Jahre, gefühlte 27

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Es war ein Abgang mit Tränen. Sichtlich gerührt hat sich die scheidende Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) heute von ihren Mitarbeitern verabschiedet: „Es gab keinen einzigen Tag, an dem ich nicht gerne gekommen wäre. Heute ist der Schwerste“, sagte Schmidt im Foyer des Ministeriums bei der Amtsübergabe an ihren Nachfolger Dr. Philipp Rösler (FDP).

Dem neuen Gesundheitsminister gab Schmidt ihre Erfahrung aus fast neun Jahren an der Ressortspitze - „gefühlte 18, vielleicht auch 27“ - mit auf den Weg: „Es gibt keinen Big Bang in der Gesundheitspolitik wie bei einer Steuerreform, bei der man dann jahrelang Ruhe hat.“

Vielmehr handele es sich um ein Politikfeld, das von Emotionen und dem Spiel mit den Ängsten und Hoffnungen der Menschen getrieben werde. Ein Politikfeld mit mächtigen Lobbygruppen und viel Einfluss der Apotheker und Ärzte, sagte Schmidt; in dieser Reihenfolge.

Schmidt bedankte sich für die Loyalität ihrer Mitarbeitern: „Ich habe fast neun Jahre durchhalten können, weil ich mich hier aufgehoben fühle.“ Es seien schöne, manchmal auch harte Jahre gewesen. Die Trennung vom Ministeramt falle ihr aber nicht schwer, sagte Schmidt: „Jeder weiß, dass das ein Amt auf Zeit ist.“

Schmidt bestätigte ihren Rückzug aus der Gesundheitspolitik - aus Rücksicht auf ihre ehemaligen Mitarbeiter: „Ich will nicht im Ausschuss sitzen und Fragen stellen und Sie trietzen“, sagte Schmidt zum Abschluss. Der Rest waren Blumen, Umarmungen und Tränen.

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