Erstattungspreise

Krisentreffen zu Brilique

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Berlin -

Krisensitzung zu den Erstattungspreisen: Kurz bevor der erste zwischen Kassen und einem Hersteller ausgehandelte Erstattungspreis gültig wird, gibt es bei der Berechnung der Rabatte noch ungeklärte Fragen. Am morgigen Donnerstag treffen sich daher der Deutsche Apothekerverband (DAV), der GKV-Spitzenverband, der Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV) sowie die Herstellerverbände und der Großhandelsverband Phagro, um über die praktische Umsetzung zu sprechen.

 

Die EDV-Anbieter hatten zuvor öffentlich moniert, dass sie auf das neue System nicht ausreichend vorbereitet wurden. Probleme gebe es mit der Berechnung der Rabatte. „Wir hoffen sehr, dass es dem DAV gelingt, gemeinsam mit dem GKV-Spitzenverband kurzfristig Klarheit zu schaffen“, sagte Dr. Mathias Schindl vom Bundesverband Deutscher Apothekensoftwarehäuser (ADAS). Vor August sei nicht mit einer Aktualisierung der Software zu rechnen.

Morgen sollen daher alle Beteiligten an einen Tisch: Bei dem Treffen gehe es nicht nur um das „Wie“, sondern auch um das „Wann“ der Umsetzung der gesetzlichen Rabatte, so ein ABDA-Sprecher. Im Zusammenhang mit der erforderlichen Änderung des Rahmenvertrages lägen mittlerweile Entwürfe vor. Die Frage der Berücksichtigung der Mehrwertsteuer müsse zudem noch durch die zuständigen Ministerien geklärt werden.

Der Brilique-Hersteller AstraZeneca hatte sich im Mai mit den Kassen auf einen Erstattungspreis geeinigt. Etwas mehr als 3 Prozent wurde zusätzlich zum Herstellerrabatt ausgehandelt. Der Herstellerabgabepreis für die 100er-Packung sinkt inklusive des angerechneten Herstellerrabatts von bislang 124 auf 100 Euro.

Der ausgehandelte Rabatt in Höhe von knapp 20 Prozent inklusive 16-prozentigem Herstellerrabatt wird nach dem neuen System in der Lieferkette durchgereicht: Die Apotheken bekommen nur den rabattierten Preis erstattet und müssen die Differenz beim Einkauf abziehen.

 

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