Arzneimittelausgaben

KKH: Weniger Rezepte, höhere Kosten

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Berlin -

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) meldet bei den Arzneimitteln im ersten Quartal einen Kostenanstieg von 2,3 Prozent je Versichertem. Dabei sei die Anzahl der Rezepte um 1,7 Prozent gesunken ist. „Offensichtlich gab es Anfang des Jahres keine Grippewelle – und trotzdem sind die Kosten für die Krankenkassen weiter gestiegen“, monierte KKH-Chef Ingo Kailuweit.

Kritik übt der Kassenchef vor allem an den hohen Preisen von Originalpräparaten. Im Durchschnitt koste eine Packung des patentgeschützten Originals achtmal so viel wie ein Generikum. Insgesamt betrügen die Nettokosten für Arzneimittel aus öffentlichen Apotheken bei der KKH mit 1,8 Millionen Versicherten von Januar bis März 223 Millionen Euro. „Viel zu lange schon dürfen die Pharmakonzerne Mondpreise für neue Arzneimittel verlangen und damit die Solidargemeinschaft belasten“, so Kailuweit.

Deshalb hält Kailuweit den aktuellen Vorschlag der Bundesregierung, bei neuen Arzneimitteln einen Schwellenwert einzuführen, für richtig. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte im Zuge des Pharmadialogs angekündigt, dass neue Präparate einer Höchstumsatzgrenze unterliegen sollen. Wird dieser Wert überstiegen, soll der zwischen Hersteller und Krankenkassen ausgehandelte Erstattungsbetrag bereits vor Ablauf der Jahresfrist gelten.

„Dieses Ergebnis aus dem Pharmadialog muss jetzt schnell umgesetzt werden, damit die Entlastung für die Kassen wirken kann“, fordert Kailuweit. Gröhe hatte angekündigt, bis zum Sommer einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen.

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