Apothekenhonorar

HAV: Strategie statt Eskalation

, Uhr
Berlin -

Der Hessische Apothekerverband (HAV) will weiter für eine Verbesserung des Apothekenhonorars kämpfen, rät aber von drastischen Maßnahmen ab – zumindest vorerst: „Wir verstehen die Verärgerung der Kollegenschaft und auch den Ruf nach heftigen Reaktionen“, heißt es in einem Schreiben an die Mitglieder. Trotzdem müssten die Instrumente und Argumente zur richtigen Zeit eingesetzt werden. „Wir sind bereit, die Auseinandersetzung auch auf anderer Ebene auszutragen, wenn es dazu kommen muss“, kündigen die Vorsitzende Dr. Peter Homann und Dr. Hans Rudolf Diefenbach an.

 

Die derzeit vorgesehene Erhöhung des Fixhonorars um 25 Cent ist aus Sicht des HAV „völlig unzureichend“. Der Vorschlag aus dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) enthalte nicht einmal das Minimum, das mit einer solchen Anpassung erreicht werden muss: die Erhöhung des Betriebsergebnisses um die Inflationsrate, heißt es in dem Schreiben. Die Erhöhung entspreche einer jährlichen Steigerung von 0,3 Prozent.

Homann und Diefenbach weisen darauf hin, dass das Ressort von Minister Dr. Philipp Rösler (FDP) bei seinen Berechnungen die Zugewinne beim Rohertrag von den gestiegenen Belastungen abgezogen hatte. „De facto wird das Honorar damit auf das Jahr 2004 eingefroren, moniert der HAV. Dies sei leistungsfeindlich und existiere bei keinem anderen Leistungserbringer, heißt es weiter.

Die HAV-Vorsitzenden haben diese Argumente nach eigenem Bekunden auch dem hessischen Wirtschaftsminister Florian Rentsch (FDP) vorgetragen. Der Einsatz des Verbands zeigt offenbar erste Früchte: Hessens Gesundheitsministerium wird dem Vernehmen nach eine Stellungnahme zu der geplanten Verordnung abgeben.

Beim Apothekerverband setzt man auf eine langfristige Verbesserung: Die Vergütung werde jetzt zum ersten Mal überhaupt nach oben angepasst. „Im zweiten Schritt müssen dann die Gebühren und Arbeitspreise auf ein auskömmliches Maß angehoben werden“, heißt es in dem Schreiben ab die Apotheken.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Verrechnung für erstes E-Rezept via CardLink
10-Euro-Rabatt: Shop Apotheke erlässt Zuzahlung
Mehr aus Ressort
Corona-Protokolle weiter entschwärzt
Lauterbach wollte 1G in Restaurants

APOTHEKE ADHOC Debatte