Alle unter 6 Jahren

Fluoridlack: Kassenleistung für Kinder

, Uhr
Berlin -

Das Auftragen von Fluoridlack zur Zahnschmelzhärtung kann Milchzähne vor Karies schützen, wie einige Studien belegen. Künftig soll diese Vorsorge für alle Kinder bis zum 6. Geburtstag eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung werden – ob Kariesrisiko besteht oder nicht, so der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). In Kraft trete die Änderung nach Prüfung durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und Veröffentlichung im Bundesanzeiger.

Um den gesunden Aufbau von Knochen und Zähnen zu gewährleisten, braucht der Körper Fluoride. Die Spurenelemente sorgen dafür, dass der Zahnschmelz härten kann, vor Säureangriffen von Bakterien geschützt ist und so vorbeugendend gegen Karies wirkt. Unsere heutige Nahrung enthält jedoch zu wenig für einen ausreichenden Schutz vor Karies, weshalb Fluoride zusätzlich zugeführt werden sollten. Dies kann in Form von Fluoridzahnpasta, fluoridiertes Speisesalz und Fluoridtabletten erfolgen. In der Zahnarztpraxis können Fluoridlacke auf die Zähne aufgetragen werden, um den Schutz vor Karies zu verstärken.

Bisher gab es je nach Altersgruppe für die Anwendung des Lackes unterschiedliche Regelungen:

  • Bis zum 33. Lebensmonat spielte das Kariesrisiko für die Anwendung keine Rolle.
  • Zwischen dem 34. Lebensmonat und dem vollendeten 6. Lebensjahr war hingegen noch ein hohes Kariesrisiko die Voraussetzung dafür, dass die Milchzähne zweimal pro Kalenderhalbjahr mit Fluoridlack geschützt werden konnten.
  • Kinder zwischen dem 6. Lebensmonat und dem vollendeten 6. Lebensjahr haben gemäß der Richtlinie über die Früherkennungsuntersuchungen auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten Anspruch auf sechs zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen.

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) empfiehlt folgende Basisvorsorge mit Fluoriden:

Säuglinge von Geburt bis Zahndurchbruch

  • Säuglinge sollten bis zum Durchbruch des ersten Milchzahns täglich ein Kombinationspräparat mit 0,25 mg Fluorid und 400-500 I.E. Vitamin D in Tablettenform erhalten

Kleinkinder ab Zahndurchbruch bis 12 Monate

  • Täglich eine Tablette mit 400-500 I.E. Vitamin D und bis zu zweimal täglich Zähneputzen mit bis zu reiskorngroßer Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm)

Kleinkinder 12 Monate bis unter 2 Jahre

  • Zweimal täglich reiskorngroße Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm)

Kinder 2 bis 6 Jahre

  • Zwei- bis dreimal täglich erbsengroße Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm), fluoridiertes Speisesalz

Kinder ab 6 Jahre

  • Zweimal täglich Fluoridzahnpasta für Jugendliche oder Erwachsene (1.500 ppm), fluoridiertes Speisesalz
Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Fixum, Notdienst, pDL, Skonto
FDP Hessen fordert Stärkung der Apotheken
Mehr aus Ressort
Protest gegenüber vom Parteibüro
Verbandschef plakatiert gegen SPD-Minister
Änderung des Krankenhausgesetzes
Thüringen: Weg frei für Klinikreform
Weniger Bürokratie, mehr Entscheidungsfreiheit
Overwiening lobt Engpass-Initiative

APOTHEKE ADHOC Debatte