Apothekenbetriebsordnung

Bahr schmunzelt über Brandenburg

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Münster -

Die Ankündigung der Apothekerkammer Brandenburg, die Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) überarbeiten zu wollen, hat nicht nur bei den Apothekern für Aufruhr gesorgt: Beim Westfälisch-Lippischen Apothekertag (WLAT) sagte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP), er müsse über solche Vorschläge „schmunzeln“. Schließlich habe sein Ministerium die Verordnung „im gemeinsamen Dialog mit den Apothekern“ vorgelegt. Er selbst hätte sich auch eine unbürokratischere ApBetrO gewünscht.

Brandenburgs Kammerpräsident Jens Dobbert hatte in einem Brief an seine Mitglieder angekündigt, dass sich seine Kammer für eine grundsätzliche Revision der Verordnung stark machen werde. Aus Sicht von Dobbert haben auch die Interpretationshilfen der Aufsichtsbehörden nicht geholfen.

Die Kammer selbst hatte beispielsweise vorgeschlagen, die Regelungen zur Barrierefreiheit oder die meisten neuen Dokumentationspflichten ersatzlos zu streichen. Alle Brandenburger Kammermitglieder können weitere Änderungsvorschläge einreichen.

„Über solche Abstimmungen in gewissen Regionen kann ich nur schmunzeln“, so Bahr dazu. Schließlich habe er ursprünglich mehrere Regelungen vorgelegt, die die Bürokratie im Apothekenalltag verringert hätten. Erst nach dem gemeinsamen Dialog mit den Apothekern seien viele neue, hohe Anforderungen in die ApBetrO gekommen.

Bahr stellte aber auch klar, dass er insbesondere die gesteigerten Anforderungen an die Beratung begrüße. „Das hat die Apotheken gestärkt und zeigt, wie hoch Ihre Leistung und die Qualität Ihrer Arbeit ist“, sagte der Minister. In Zeiten, in denen die Apotheker für neue Beratungsdienstleistungen in der Apotheke werben, sei dies ein Fortschritt.

Die Kammer Brandenburg hat indes angekündigt, die Änderungsvorschläge der Apotheker auf der Kammerversammlung am 19. Juni besprechen zu wollen.

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