Sachsen-Anhalt

AOK überprüft Retaxationen

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Die AOK in Sachsen-Anhalt wird vorerst keine Retaxationen wegen der Rabattverträge vornehmen. Die bereits ausgesprochenen Rechnungskürzungen für das 3. Quartal 2009 sollen gemeinsam mit dem Landesapotherverband (LAV) Sachsen-Anhalt überprüft und gegebenenfalls zurückgenommen werden. Darauf hat sich der LAV mit der Kasse verständigt. Über die Umsetzungsquoten der Verträge sind sich die Parteien aber noch nicht einig.

Die AOK hatte sich vor einem Monat über die vermeintlich schlechte Umsetzung in den Apotheken beschwert und angekündigt, ab Juni zu retaxieren. Nach Informationen des LAV haben tatsächlich mindestens 250 der rund 600 Apotheken in Sachsen-Anhalt Post von der AOK bekommen. Dass die Kasse den LAV nicht vorab über ihr Vorgehen informiert hatte, empfand der Verband als Affront. Ein persönliches Gespräch auf Vorstandsebene sollte Klarheit bringen.

So geht der LAV mit Verweis auf die Zahlen der Rechenzentren von einer Umsetzungsquote der AOK-Rabattverträge von 85 bis 90 Prozent aus. Die AOK spricht dagegen von durchschnittlich knapp über 50 Prozent. Laut LAV werde man die Beanstandungen jetzt gemeinsam mit der Kasse einer Einzelfallüberprüfung unterziehen. Bis dahin werde die AOK keine Retaxierungen wegen des Nichtaustauschs vornehmen, teilte der LAV mit. Gleichzeitig ermahnte der Verband die Apotheker, sich wenn möglich an die Rabattverträge zu halten.

Im März hatte es in Baden-Württemberg wegen der Umsetzung der Rabattverträge Streit zwischen Apothekern und AOK gegeben. AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann war vorgeprescht und hatte den Apotheken Retaxationen angedroht. Schließlich einigte er sich mit LAV-Chef Fritz Becker auf eine Überprüfung der Quoten.

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