Suizid-Gedanken

Warnhinweis für Antidepressiva

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Antidpressiva müssen in Deutschland ab Juni mit zusätzlichen Warnungen zu den suizidalen Risiken versehen sein. Dies gab das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bekannt. Demnach sind Fachinformationen und Packungsbeilagen um entsprechende Warnhinweise und Nebenwirkungen zu ergänzen. Junge Erwachsene, die Antidepressiva einnehmen, sollen engmaschig überwacht werden.

Zugrunde liegen Erkenntnisse der Europäischen Arzneimittelbehörde EMEA, die vor zwei Jahren Antidepressiva auf der Grundlage eigener Daten sowie einer Meta-Analyse der US-Zulassungsbehörde FDA hinsichtlich des Risikos für das Auftreten von suizidalem Verhalten neu bewertet hatte.

Danach besteht in der Altersgruppe der bis zu 25-Jährigen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidgedanken oder selbstschädigendem Verhalten. Bei älteren Patienten überwiegt hingegen der Effekt zur Verminderung einer Suizidalität beziehungsweise zur Vermeidung von Suiziden. Generell zeigt die bisherige klinische Erfahrung, dass vor allem zu Therapiebeginn das Suizidrisiko steigen kann. Offenbar geht die Antriebssteigerung der Stimmungsaufhellung voran.

Betroffen sind die Wirkstoffe Amitriptylin, Clomipramin, Dosulepin, Doxepin, Imipramin, Lofepramin, Nortriptylin, Trimipramin, Mianserin, Trazodon, Phenelzin, Isocarboxazid, Tranylcypromin, Moclobemid, Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Duloxetin, Mirtazapin, Reboxetin, Venlafaxin und Maprotilin sowie, sofern zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, Bupropion. Zwischen den einzelnen Wirkstoffen gibt es laut EMEA keine substantiellen Unterschiede hinsichtlich des Suizid-Risikos.

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