Tumortherapie

Teilchenbeschleuniger gegen Krebs

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Im Kampf gegen Krebs setzt die Universitätsklinik Heidelberg künftig eine europaweit einzigartige Anlage zur Bestrahlung ein. Nach mehreren Verzögerungen wurde am Montag das Heidelberger Ionentherapie-Zentrum (HIT) im Beisein von Baden- Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) offiziell eröffnet. Pro Jahr können dort bis zu 1300 Patienten mit Ionenstrahlungen behandelt werden.

Der Teilchenbeschleuniger soll schwerstkranken Patienten mit seltenen und schwer zu operierenden Tumoren helfen, für die es bislang keine oder wenig Therapiemöglichkeiten gab. Spezielle Software setzt Informationen aus Computer-Tomographen so um, dass die erforderliche Strahlendosis aus Protonen und Schwerionen millimetergenau abgegeben wird.

Die Anlage läuft im Schichtbetrieb an sieben Tagen rund um die Uhr. Im Zentrum sind mehr als 70 Menschen beschäftigt, darunter neben Ärzten oder Pflegepersonal Physiker und Techniker. Die Kosten und der Stromverbrauch für das Projekt sind gigantisch: Der Preis für das Gerät liegt bei 119 Millionen Euro, der Stromverbrauch entspricht einer Stadt mit 10.000 Einwohnern.

In einem Pilotversuch in Darmstadt wurden in der Entwicklungsphase für die Heidelberger Anlage bereits 450 Patienten mit Hirntumoren bestrahlt. Die Kosten einer Behandlung liegen bei rund 20.000 Euro und werden von den Krankenkassen übernommen. Weitere Ionenstrahl-Anlagen werden zurzeit in Marburg-Gießen und Kiel gebaut.

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