Stammzellforschung

Querschnittgelähmte erhalten ES-Zellen

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Patienten mit Rückgratverletzungen sollen in den USA erstmals versuchsweise mit embryonalen Stammzellen (ES-Zellen) behandelt werden. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA bewilligte den Versuch nach Jahren der Zurückhaltung gegenüber allen Versuchen mit ES-Zellen. Dass ihre Zusage gleich nach dem Wechsel im Weißen Haus erfolgte, „war reiner Zufall“, bekräftigte eine FDA-Sprecherin.

Von der klinischen Studie an zehn Querschnittgelähmten wird zunächst einmal Aufschluss darüber erwartet, ob die von menschlichen Embryonen gewonnenen Zellen für Kranke verträglich sind. Weiterhin soll sie erste Erkenntnisse zu der Frage liefern, ob Stammzellen tatsächlich wie erhofft Lähmungen revidieren können, wenn sie wenige Tage nach der Verletzung injiziert werden.

Das kalifornische Biotechnik-Unternehmen Geron begrüßte die FDA-Entscheidung und teilte mit, die Studie werde im Sommer starten. „Dies ist der Beginn einer neuen Ära in der medizinischen Therapie“, sagte Geron-Präsident Dr. Thomas Okarma dem „Wall Street Journal“.

Unter der Regierung von George W. Bush war die Forschung mit den Zellen von Ungeborenen wegen der Auflagen aus Washington so gut wie zum Erliegen gekommen. Der neue US-Präsident Barack Obama hatte vor Amtsantritt mehrfach signalisiert, die Einschränkungen seines Vorgängers für die Stammzellforschung lockern zu wollen.

Die FDA betont jedoch, dass nicht der Regierungswechsel, sondern ein Treffen ihres Beraterausschusses im April vergangenen Jahres den Ausschlag gegeben habe. Damals seien im Prinzip die Würfel gefallen, so die Sprecherin. Dass Geron erst jetzt Bescheid erhielt, lag ihren Angaben nach an der schleppenden Beantwortung von Fragen durch das Unternehmen sowie an einer vorgeschriebenen Wartefrist.

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