Erkältungsmittel

Pfizer drückt den Preis

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Berlin -

Wettbewerb belebt das Geschäft. Im Fall von Ibuprofen/Pseudoephedrin droht der Wettbewerb aber das Preisgefüge zu ruinieren. Denn Pfizer und Wick bringen ihre Präparate mit deutlichem Abstand zum Originalprodukte auf den Markt.

Boehringer Ingelheim hatte mit BoxaGrippal vor einem Jahr die erste Kombination aus 200 mg Ibuprofen und 30 mg Pseudoephedrin eingeführt. Beim Konzern hoffte man, sich mit dem moderneren schmerzstillenden Wirkstoff neben Aspirin complex von Bayer etablieren zu können. Mangels Erkältungswelle blieb der Erfolg allerdings zunächst aus.

In dieser Saison springen gleich zwei Mitbewerber auf den Zug auf. Der Wick-Hersteller Procter & Gamble hat mit dem Abverkauf seines Präparats DuoGrippal bereits begonnen und hofft, zum Jahreswechsel ausliefern zu können. Pfizer hat noch keinen allzu großen Druck in den Apotheken aufgebaut, ist aber beim Großhandel bereits gelistet.

Der US-Konzern hat die Kombination in Frankreich unter dem Namen Rhinadvil bereits seit den 90er Jahren auf dem Markt. In Deutschland sollte das Produkt ursprünglich Spalt Effekt oder Spalt dual heißen, doch am Ende überzeugte offenbar die Marke des Konkurrenzprodukts.

Dank der internationalen Aufstellung ist man in Berlin offenbar bereit, beim Preis deutliche Abstriche zu machen. Während BoxaGrippal 12,59 Euro kostet, ruft Pfizer für SpaltGrippal nur einen Apothekenverkaufspreis von 7,50 Euro auf. Die Spanne für die Apotheken liegt insgesamt 40 Prozent niedriger.

DuoGrippal soll für 11,58 Euro eingeführt werden, der Stücknutzen liegt damit nur leicht unter der des Originalprodukts. Allerdings enthält das Wick-Präparat 24 statt 20 Filmtabletten, sodass die Spanne bezogen auf die einzelne Tablette sogar noch niedriger als beim Pfizer-Produkt liegt.

Ein Preisverfall war allerdings ohnehin zu erwarten, denn weitere Nachahmer werden nicht lange auf sich warten lassen. Reckitt Benckiser, Hexal und Novartis haben im Ausland bereits ähnliche Produkte auf dem Markt oder entsprechende Zulassungen in der Tasche.

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