Keine Beschränkung bei Drospirenon-Kontrazeptiva | APOTHEKE ADHOC
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Keine Beschränkung bei Drospirenon-Kontrazeptiva

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Drospirenon-haltige Kontrazeptiva wie die Bayer-Produkte Yaz und Yasmin haben ein doppelt so hohes Risiko für venöse Thromboembolien wie Kombinationspräparate der 2. Generation. Allerdings ist das Nebenwirkungsprofil von Drospirenon-Präparaten etwas günstiger als das von Antibabypillen der 3. Generation. Dies ist das Ergebnis einer Bewertung der Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic. Eine Anwendungsbeschränkung empfiehlt die Behörde nicht.

Die Behörde hatte zwei epidemiologische Studien aus Holland und Dänemark ausgewertet und war zu dem Schluss gekommen, dass das Risiko venöser Thromboembolien im ersten Jahr der Einnahme, mit steigendem Alter und mit höherem Estrogengehalt der Pille zunimmt.

Die Diskussion um die Nebenwirkung von Kontrazeptiva mit Gestagenen ist nicht neu: Bereits 2001 hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM von vermehrt auftretenden Thromboembolien bei Pillen der dritten Generation berichtet.

Die Zuordnung richtet sich bei den Kombinationsmitteln nach der Art des Gestagens und dem Zeitpunkt der Markteinführung: Die erste Generation enthält Norethisteron, die zweite Levonorgestrel, die dritte Gestoden oder Desogestrel. Drospirenon-haltige Präparate zählen zur vierten Generation.

Kombinationspräparate sollten nur nach sorgfältiger Abklärung durch den Arzt verordnet werden, lautet die abschließende Empfehlung von Swissmedic. Dabei sollten Faktoren wie genetische Veranlagung, Übergewicht und Rauchen in die Entscheidung mit einbezogen werden. Gegebenenfalls müsse auf eine nicht-hormonelle Verhütungsmethode zurück gegriffen werden.

Hintergrund für die Überprüfung war der Fall einer jungen Schweizerin, die nach der Einnahme von Yasmin eine Lungenembolie entwickelt und wegen eines Herz-Kreislauf-Stillstands bleibende Hirnschäden davon getragen hatte. Ein zweiter Zwischenfall ereignete sich vor rund einem Monat. Damals war eine 21-jährige Frau an den Folgen einer Lungenembolie verstorben. Sie hatte rund zehn Monate lang das Präparate Yaz eingenommen.

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