Therapieoptionen sind rar

Hidradenitis suppurativa: Neue Indikation für Cosentyx

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Berlin -

Novartis hat für seinen monoklonalen Antikörper Cosentyx (Secukinumab) eine Zulassungserweiterung erhalten: Das Mittel darf künftig bei der Hauterkrankung Hidradenitis suppurativa (HS) zum Einsatz kommen. Damit ist es das erste Biologikum seit fast einem Jahrzehnt, welches für die Behandlung der Erkrankung zugelassen wird und die zweite Therapieoption überhaupt.

Cosentyx gilt als einer der Markttreiber von Novartis: Mehr als eine Milliarde US-Doller Umsatz spült das Mittel in die Kassen. Bislang kommt es vor allem zur Behandlung der Plaque-Psoriasis zum Einsatz. Das Indikationsgebiet umfasst jedoch weitere Einsatzgebiete wie Psoriasis-Arthritis, aktive ankylosierende Spondylitis und aktive nichtröntgenologische axiale Spondyloarthritis.

Wertvolle Behandlungsoption für HS

Nun kommt mit HS eine weitere Hauterkrankung als Indikationsgebiet hinzu: Cosentyx ist für die Anwendung bei Erwachsenen mit aktiver mittelschwerer bis schwerer Hidradenitis suppurativa (HS) und einem unzureichenden Ansprechen auf die konventionelle systemische HS-Therapie zugelassen. Ende April hatte der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) die Zulassungsempfehlung ausgesprochen.

„Da es derzeit nur eine zugelassene Behandlungsoption gibt, sehe ich bei HS-Patienten einen enormen Bedarf an Alternativen, die die behindernden körperlichen Symptome von HS reduzieren, die emotionale Belastung lindern und bei frühzeitiger Behandlung dazu beitragen, invasive chirurgische Eingriffe teilweise zu vermeiden“, so Professor Christos C. Zouboulis , Präsident der Europäischen Stiftung Hidradenitis Suppurativa und Direktor der Abteilungen für Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Immunologie am Städtischen Klinikum Dessau.

Was ist Hidradenitis suppurativa?

HS ist eine schmerzhafte, chronische und fortschreitende entzündliche Hauterkrankung. Es kommt zu wiederkehrenden, geschwürartigen Abszessen, die platzen können, wodurch offene Wunden entstehen. Oft ist der Intimbereich betroffen und es kommt zu einer massiven Narbenbildung. Die Diagnosestellung zieht sich meist über viele Jahre hinweg. Derzeit gibt es nur eine zugelassene biologische Behandlung – etwa 50 Prozent der behandelten Patient:innen verlieren jedoch im Laufe der Therapie das Ansprechen. In einigen Fällen helfen nur Operationen, um die Abszesse in den Griff zu bekommen.

Wie wirkt Secukinumab?

Der Wirkstoff Secukinumab gehört zur Gruppe der monoklonalen Antikörper. Er bindet an das Interleukin-17A und inaktiviert dadurch das Zytokin. Es kommen entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften zustande. Im Herbst 2021 hatte Novartis Cosentyx in einer weiteren Stärke eingeführt: Die 300 mg-Spritzen sorgen für eine vereinfachte Verabreichung, da zuvor zwei Spritzen zu je 150 mg appliziert werden mussten, um die Erhaltungsdosis zu erreichen.

Nach einer Einweisung kann die Verabreichung des Pens von den Patient:innen zuhause selbst durchgeführt werden. Dank einer speziellen Technik wird die Injektion nach Herunterdrücken des Pens automatisch ausgelöst, sodass kein eigenes Einstechen in die Haut notwendig ist. Ein Klickgeräusch, sowie ein optischer Hinweis geben an, wann die Injektion abgeschlossen ist und der Pen entfernt werden kann.

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