Adipositas

Gen fördert Fettverbrennung

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Wiener Forscher haben bei Mäusen einen Weg gefunden, per Genveränderung die Bildung von weißen Fettzellen zu unterdrücken. Anders als die auch bei Menschen und Mäusen vorkommenden braunen Fettzellen, die Wärme erzeugen, dienen weiße Fettzellen als Fettspeicher. Die Erkenntnisse könnten maßgeblich dazu beitragen, ein Medikament für übergewichtige Menschen zu entwickeln, sagte eine Sprecherin des österreichischen Institutes für Molekulare Biotechnologie.

Die im US-Fachjournal Cell veröffentlichten Erkenntnisse basieren auf den vielfältigen Funktionen des in Mäusen wie Menschen ähnlichen Gens „Hedgehog“. Während das Gen im Embryo wichtige Entwicklungsprozesse steuert, beeinflusst es beim Erwachsenen den Fettstoffwechsel und kann die Bildung von weißen Fettzellen unterdrücken. Normalerweise wird seine Aktivität jedoch durch das Protein „Sufu“ gehemmt.

In ihren Versuchen mit Mäusen unterdrückten die Forscher bei jungen Mäusen gentechnisch den Hedgehog-Hemmer Sufu, so dass das Gen die Bildung von weißen Fettzellen viel stärker unterdrücken konnte. Die Folge: Die heranwachsenden Tiere blieben auffällig schlank, hatten dabei aber keine Gesundheitsprobleme. Untersuchungen zeigten, dass die Mäuse so gut wie kein weißes Fettgewebe hatten. Das unter anderem aber als Kälteschutz lebenswichtige braune Fett war normal entwickelt.

„Mit Hedgehog haben wir eines der ersten Moleküle gefunden, das ganz gezielt nur weißes Fett reduziert“, sagte einer der Leiter des Projektes. Das Potenzial einer möglichen medizinischen Anwendung beim Menschen sei enorm. „Die Nahrungsenergie in Körperwärme zu verwandeln anstatt in Fettpolster ist gerade zu dieser Jahreszeit eine attraktive Vorstellung“, unterstrichen die Forscher.

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