Impfempfehlungen

Experte: Grippeimpfung auch für Kinder

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Auch Kinder und Jugendliche sollen nach Ansicht von Medizinern gegen Grippe geimpft werden. Studien zeigten, dass die Risiken für Kinder bei einer Influenzainfektion ähnlich hoch seien wie für ältere Menschen und chronisch Kranke, erklärte der Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV), Professor Dr. Peter Wutzler.

Die bislang geltende Impfempfehlung sollte daher auf Kinder und Jugendliche von sechs Monaten bis 18 Jahren sowie auf über 50-Jährige ausgedehnt werden. Bislang empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch- Institut in Berlin die Grippeimpfung für über 60-Jährige, chronisch Kranke, medizinisches Personal sowie Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen.

Besonders bei Kindern im Vorschulalter könnten bei einer Grippe gefährliche Komplikationen auftreten. Lungenentzündungen, hohes Fieber, bakterielle Infektionen und Krampfanfälle seien möglich, sagte Wutzler. „Und Kinder nehmen bei der Verbreitung der Influenza eine Schlüsselstellung ein, da die Viren in Kindertagesstätten und Schulen besonders häufig übertragen werden.“ Im Schnitt steckten sie alle drei Tage zwei bis drei Menschen an. Deshalb würden auch die Erkrankungszahlen in Kindertagesstätten als Frühindikator für beginnende Grippewellen gelten.

Ebenso sollte für Schwangere eine Impfempfehlung ausgesprochen werden. Hier zeigten die Erfahrungen mit der Schweinegrippe, dass bei ihnen durch Influenza-Infektionen schwerwiegende Komplikationen verursacht werden könnten. In der Altersgruppe der über 50-Jährigen hat nach Angaben des DVV-Präsidenten ein Drittel der Menschen chronische Erkrankungen. Bei ihnen sei das Immunsystem besonders geschwächt und Infektionen könnten daher tödlich enden. Wutzler bemängelte zudem den zu geringen Impfschutz in Deutschland; die Impfrate liegt hierzulande bei 28 Prozent.

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