Die beiden Impfstoffe gegen die Schweinegrippe Focetria und Pandemrix der Hersteller Novartis und GlaxoSmithKline (GSK) haben vom Ausschuss für Humanarzneimittel bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA eine positive Zulassungsempfehlung erhalten. Nun bedarf es nur noch der endgültigen Zulassung durch die EU-Kommission, bevor die pandemischen Impfstoffe in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie in Island und Norwegen auf den Markt kommen können.
Studien, bei denen Antikörpertiter nach einmaliger und zweimaliger Impfgabe bestimmt worden waren, zeigten, dass bereits nach einer Einfachimpfung eine hohe Immunreaktion zu verzeichnen war. Trotz dieser positiven Zwischenergebnisse hat die EMEA vorerst eine Zweifachimpfung sowohl für Kinder ab einem Alter von sechs Monaten als auch für Erwachsene empfohlen. Bei der Immunisierung ist ein Abstand von drei Wochen einzuhalten. Die Empfehlung gilt auch für schwangere Frauen. Nach Angaben der EMEA könnte die Entscheidung aber in den kommenden Monaten noch aktualisiert werden, wenn weitere Studiendaten vorliegen.
Novartis hat eigenen Aussagen zufolge bereits mit der Auslieferung von Impfstoffdosen an europäische Regierungen begonnen. Allerdings stehen die Vakzine noch unter Quarantäne. Bei den Impfstoffen handelt es sich um so genannte Musterzulassungen. Novartis hatte bereits 2007 die Zulassung für Focetria erhalten, GSK für Pandemrix im Jahr 2008. Damals wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Vakzine geprüft. Nach der so genannten Stammanpassung - dem Einfügen des kursierenden Schweinegrippeerregers H1N1 in das Impfserum - mussten die Hersteller nun lediglich Studien zur Bestimmung des Antikörpertiters durchführen. Beide Impfstoffe werden mit Hilfe von Hühnereiern hergestellt und enthalten Adjuvantien.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut werde voraussichtlich Anfang Oktober Empfehlungen zur Impfung gegen die Schweinegrippe veröffentlichen, so eine Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC.
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