ACE-Hemmer/Sartane

Antihypertonika wirken teratogen

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ACE-Hemmer und Sartane können unter Umständen im ersten Trimester der Schwangerschaft das Risiko für Fehlbildungen beim Kind erhöhen. Das geht aus einer Risikobewertung zur Anwendung von Blutdrucksenkern in Schwangerschaft und Stillzeit hervor, die die Europäische Arzneimittelagentur EMEA durchgeführt hat. Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) berichtet, bleiben ACE-Hemmer und Sartane dennoch nur im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel kontraindiziert. Für die Einnahme in den ersten Monaten steht auch künftig nur ein Warnhinweis in der Packungsbeilage.

Aus der klinischen Praxis sei bekannt, dass einige Frauen mit schwerer Hypertonie oder anderen Risikofaktoren wie Diabetes oder renalen Erkrankungen zu Beginn der Schwangerschaft von ACE-Hemmern oder Sartanen profitieren können. Zudem sei die Rolle anderer Faktoren aus den vorhandenen Daten nicht genau abschätzbar; das teratogene Potential sei daher derzeit nicht sicher belegt, teilte das BfArM mit.

Für Hydrochlorothiazid (HCT) bleibt es bei einem Warnhinweis; die EMEA konnte sich nicht zur Einführung einer Kontraindikation entschließen. Frauen, die andere blutdrucksenkende Arzneimittel nicht anwenden können, dürfen damit weiterhin im zweiten und dritten Trimestermit HCT behandelt werden.

Für Kombinationsarzneimittel mit ACE-Hemmern, Sartanen oder HCT sind künftig jeweils die strengeren Texte in die Produktinformationen zu übernehmen. Die EMEA sah sich nicht in der Lage, eine Empfehlung zur Anwendung der Wirkstoffe in der Stillzeit abzugeben. Es gebe zu wenig verfügbare Daten. Die vorhandenen Untersuchungen belegen jedoch nur einen geringen Übergang in die Muttermilch.

Frauen mit Bluthochdruck erhalten nach aktuellen Therapiestandards in der Schwangerschaft in der Regel Betablocker oder Alpha-Methyldopa.

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