Pharmakovigilanz

AMK: Erstmals mehr als 10.000 Meldungen

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Berlin -

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) erhielt im vergangenen Jahr mehr Meldungen über Qualitätsmängel und Nebenwirkungen von Arzneimitteln als jemals zuvor. Insgesamt gingen 10.782 Spontanberichte aus 5274 verschiedenen Apotheken ein.

Zu Verdachtsmeldungen zu Qualitätsmängel bei Arzneimitteln gingen rund 7700 Meldungen ein. Sie bezogen sich auf Verpackungsfehler, galenische Mängel oder mechanische Defekte wie etwa nicht funktionierende Insulinpens.

Knapp 3000 Meldungen gingen zu Nebenwirkungen beziehungsweise unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) ein, wovon rund 1100 aufgrund ihrer Klassifikation der Art oder Schwere eine dringende Eilbedürftigkeit aufwiesen. Damit machten die Meldungen zu UAW rund 29 Prozent aller Berichte aus. 7 Prozent der UAW-Meldungen wurden im Zusammenhang mit einer Arzneimittelsubstitution gemeldet, also dem Austausch des verordneten Arzneimittels zum Beispiel durch ein Rabattarzneimittel der entsprechenden Krankenkasse.

Die AMK begutachtete zudem etwa 1600 eingesandte Muster. Bei jedem fünften Muster veranlasste die AMK zusätzlich eine Untersuchung im Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL).

Außerdem wurden die Apotheken durch die AMK über Arzneimittelrisiken und Maßnahmen zu deren Abwehr informiert. Insgesamt wurden im Jahr 2019 329 Nachrichten veröffentlicht, davon allein 40 Rote-Hand- und Informationsbriefe sowie 26 Stellungnahmen.

„Die Apothekerinnen und Apotheker leisten zusammen mit der AMK somit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit und damit der Patientensicherheit“, sagt Professor Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der AMK.

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