Unkrautbekämpfungsmittel

Glyphosat im Urin von Kindern

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Recklinghausen/Berlin -

Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat ist bei einer Studie in Nordrhein-Westfalen im Urin zahlreicher Kita-Kinder nachgewiesen worden. Nach der vom Landesumweltamt NRW vorgelegten Untersuchung lag der Stoff bei 63 Prozent der 250 untersuchten Kinder oberhalb der Bestimmungsgrenze von 0,1 Mikrogramm je Liter.

Bei 157 Kindern betrug die Konzentration im Mittel 0,26 Mikrogramm je Liter. Der Wert liegt allerdings weit unter dem EU-Grenzwert für die tägliche Aufnahme des Stoffes. Gesundheitliche Auswirkungen seien daher unwahrscheinlich, so die Studie. Die „Neue Rhein/Ruhr Zeitung“ hatte zuerst darüber berichtet. Glyphosat ist noch bis zum 30. Juni in der EU zugelassen. Derzeit streiten die EU-Mitgliedsstaaten über eine Verlängerung.

Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein; allerdings sind die Forschungsergebnisse unter Experten umstritten. Zuletzt fanden sich in einer Studie zweier UN-Organisationen keine Hinweise darauf, dass Glyphosat bei der Nahrungsaufnahme zu genetischen Zellveränderungen führt.

Glyphosat ist der weltweit am meisten eingesetzte Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln. In der Landwirtschaft und im Gartenbau wird es vor der Aussaat zur Unkrautbekämpfung verwendet, in Deutschland auf rund 40 Prozent der Felder. Dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zufolge wurden 2014 in der Bundesrepublik 5426 Tonnen des Wirkstoffs verkauft, davon 95 Tonnen an Privatpersonen. Dabei werden Glyphosat oft noch Beistoffe zugemischt. Diese Stoffe sind nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zum Teil giftiger als das Glyphosat selbst.

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