Öko-Test bewertet Sonnencremes

Ungenügend für Cetaphil, gut für Ladival

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Berlin -

Alle Jahre wieder nimmt Öko-Test Sonnencremes unter die Lupe. Diesmal sind drei Produkte aus der Apotheke dabei – einmal mit dem Ergebnis „ungenügend“ bewertet.

Auch im aktuellen Test werden die Unterschiede zwischen chemischen und physikalischen Filtern erläutert. „Einige der chemischen Filter stehen in Verdacht, wie ein Hormon zu wirken“, informiert das Verbrauchermagazin. Eine generelle Abwertung bei der Verwendung von chemischen Filtern erfolgte allerdings nicht.

Abwertungen gab es für den chemischen Filter Octocrylen. Laut Öko-Test steht er im Verdacht krebserregend zu sein, da er eine potentiell kanzerogene Verbindung bilden kann. Auch der Zusatz von Ethylhexylmethoxycinnamat erntet Kritik: Eine hormonähnliche Wirkung wird vermutet. Der chemische Filter wird aktuell genauer unter die Lupe genommen. Die EU sammelt Daten für eine anstehende Neubewertung. Ob und wie das menschliche Hormonsystem gestört werden kann, soll untersucht werden.

Cetaphil fällt durch

Die Problemsubstanz Ethylhexylmethoxycinnamat findet sich in der Cetaphil Sun Daylong Liposomalen Lotion SPF 30 von Galderma. Doch neben diesem in der Kritik stehenden UV-Filter fand Öko-Test noch weitere umstrittene Verbindungen. Neben halogenorganischen Verbindungen wurde auch BHT (Butylhydroxytoluol) gefunden. Dieser Stoff dient als Konservierungsmittel. Das Gesamturteil lautet „ungenügend“, nicht zuletzt aufgrund des Umkartons, welcher kein Glas schützt. Mit 39,90 Euro pro 200 ml gehört das Produkt zu den teuersten im Test.

Ein weiteres Apothekenprodukt schnitt nur mittelmäßig ab. Die Eucerin Sensitive Protect Sun Lotion Extra Light LSF 30 von Beiersdorf erhielt das Urteil „befriedigend“. Mit 25,27 Euro pro 200 ml rangiert auch dieses Produkt im oberen Preissegment. Zwar enthält das Produkt weder bedenkliche Filter noch sonstige umstrittene Stoffe, doch es wurden weitere Mängel ausgemacht, die zu einer Abwertung führten: Der Umkarton ist laut Öko-Test überflüssig, da er kein Glas schützt. Zudem wurden Kunststoffverbindungen im Präparat gefunden.

Öko-Test unterscheidet bei Titandioxid zwischen normalem Titandioxid und Nano-Titandioxid. Die Verbindung schützt, indem sie sich auf die Haut legen und die UV-Strahlung absorbieren, reflektieren und streuen. Nanopartikel weißeln zwar weniger auf der Haut, stehen aber aufgrund ihrer winzigen Größe auch in der Kritik. Es wird vermutet, dass diese kleinen Teilchen die natürliche Hautbarriere durchdringen könnten und somit membrangängig werden und sich in der Haut ablagern. Titandioxid ist aktuell aufgrund potentieller kanzerogener Wirkung in den Medien. Öko-Test bezieht sich auf die gesicherte Kanzerogenität beim Einatmen und stuft den Stoff zur dermalen Anwendung als unproblematisch ein.

Stada erhält gutes Urteil

Ein Klassiker unter den Sonnencremes aus der Apotheke konnte mit „gut“ überzeugen – die Ladival empfindliche Haut Sonnenschutz Lotion 30 von Stada nutzt zwar den bedenklichen Filter Octocrylen, konnte ansonsten aber auf voller Länge überzeugen. Mit 16,99 Euro liegt das Produkt im preislichen Mittelfeld.

Im vergangenen Jahr widmete sich Öko-Test Sonnencremes für Kinder. Mehr als die Hälfte der Cremes schnitten „gut“ oder „sehr gut“ ab. Im Allgemeinen empfahl das Verbrauchermagazin eher die mineralischen Filter für Kinder.

 

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