Kein Schutz vor Hautschäden

Öko-Test zu After Sun: Reiner Kosmetikeffekt

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Berlin -

Nachdem Öko-Test bereits Sonnenschutzcremes unter die Lupe genommen hat, folgen jetzt die After-Sun-Produkte. 16 Marken wurden bewertet – drei sind durchgefallen. Allgemein scheint eine spezielle Pflege nach dem Sonnenbad nicht nötig, für Öko-Test ist der Hautschutz vorab entscheidender.

Zur kompletten Hautpflege im Sommer gehört für viele Menschen auch ein After-Sun-Produkt. Verschiedenste Inhaltsstoffe sollen in einer leichten Galenik dafür sorgen, dass die strapazierte haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt wird. Die 16 Produkte im Test konnten größtenteils überzeugen. Lediglich drei Produkte fielen durch, darunter keines aus der Apotheke. Kritisiert wurden vor allem Duftstoffe und Emulgatoren. Die zur Abwertung führenden PEG und PEG-Derivate stehen im Verdacht, die Haut durchlässiger gegenüber Fremdstoffen zu machen. In zehn Produkten entdeckte Öko-Test Kunststoffverbindungen. Diese führen zu einem glatteren Hautgefühl.

Gute Testergebnisse für Apothekenprodukte

Die Dr. Hauschka After Sun Körperlotion (Wala) erhielt das Gesamturteil „sehr gut“. Allein die enthaltenen Duftstoffe Citral, Geraniol, Farnesol, Eugenol und Citronellol könnten bei sehr empfindlicher Haut zu allergischen Reaktionen führen. Ebenfalls mit „sehr gut“ bewertet wurde das Sun Protect After Sun Gel von I+M. Alle Produkte von I+M sind vegan und als Naturkosmetik zertifiziert. Das Urteil „gut“ erhält das Ladival Après Allergische Haut Pflege Gel (Stada). Es kommt ohne deklarationspflichtige Duftstoffe aus. Preislich liegen alle drei Apothekenprodukte im oberen Bereich: Während 200 ml des Hauschka-Produktes 29,90 Euro kosten (zweitteuerstes Produkt im Test), kosten die After-Sun-Produkte der Supermärkte und Drogerien zum Teil unter einem Euro für die gleiche Menge.

Viele After-Sun-Produkte setzen auf die klassischen Inhaltsstoffe Glycerin und Wasser. Generell sind Produkte zur Pflege sonnengestresster Haut meist hydrophiler als Sonnenschutzprodukte. In die leichten Creme- oder Gelgrundlagen können verschiedenste Wirkstoffe eingearbeitet werden. Einige Hersteller setzen auf kühlende Zusätze wie Menthol oder Eukalyptusöl. Hier gilt jedoch Vorsicht bei Sonnenbrand: Nicht selten kommt es zu einem Brennen nach dem Auftragen. Ein Abwaschen lindert den Effekt nur bedingt.

Weiterhin kommen Vitamine zum Einsatz. Sie sollen die Haut bei der Regeneration unterstützen. Allantoin, Panthenol und verschiedene pflanzliche Öle sollen das Hautbild ebener machen und ebenfalls bei der Reparatur der obersten Hautschicht helfen.

Doch Öko-Test warnt: Eine wirkliche Therapie bei Sonnenbrand ist eine After Sun Lotion nicht. Viel wichtiger sei es, den Sonnenbrang zu vermeiden. Die hautschädigende Wirkung wird durch die Anwendung von Gelen & Co. nicht vermieden. Zudem reiche es meist aus, auf normale leichte Basispflege zurückzugreifen. Spezielle Produkte seien nur bedingt nötig.

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