Rauschdrogen

UN: Bolivien untergräbt Drogenpolitik

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Die Vereinten Nationen (UN) haben Bolivien scharf für den Umgang mit der Drogenkonvention kritisiert. Das Land hatte Ende Juni das internationale Vertragswerk gegen Drogenmissbrauch aufgekündigt, um die heimische Tradition des Koka-Kauens zu wahren. Anfang 2012 will Bolivien wieder beitreten, dann aber den Artikel, der das Kauen von Kokablättern verbietet, nicht anerkennen.

Solch ein Vorgehen sei gegen den Geist der Konvention und untergrabe die Glaubwürdigkeit des globalen Systems der Drogenkontrolle, kritisierte das UN-Gremium für Drogenkontrolle (INCB). Damit würde die jahrelange gute Arbeit zur Prävention von Drogenmissbrauch wieder zunichte gemacht. „Das Gremium fordert die bolivianische Regierung auf, alle Folgen ihres Handelns sehr ernst abzuwägen“, appellierten die Drogenwächter.

Die UN-Drogenkonvention besteht seit 1961 und ist von 184 Ländern angenommen worden. Sie schreibt unter anderem die Produktion und den Besitz von Drogen ausschließlich für medizinische oder wissenschaftliche Zwecke fest. Zudem versucht sie, über internationale Zusammenarbeit den Drogenhandel einzudämmen.

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