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Alles teuer: Prämien, Celesio, Bier

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Berlin -

Spahn und Lauterbach gewöhnen sich aneinander: Sie treffen sich in dieser Woche mit ihren Getreuen fast täglich in der AG Gesundheit. Heraus springt ein erstes Pharmasparpaket und eine Facharztgarantie. Apothekenbusse sind noch kein Thema. Was unter der Woche noch wichtig war: DocMorris wird die Prämie zu teuer, der Bundesrat geht die Rezeptpflicht für die „Pille danach“ an und Josef Hecken hat ein Bier getrunken.

Angesichts der prall gefüllten Kassen wollten die designierten Mitglieder der neuen Regierung eigentlich kein Sparpaket „auf den Weg bringen“, wie es so unschön heißt. Jetzt wird das Preismoratorium doch verlängert, die vorgesehene Wiederabsenkung des Abschlags teilweise abgeschlagen, also 7 statt 6 statt 16 Prozent. Das Nichtauslaufenlassen eines Spargesetzes ist kein neues Spargesetz. Versprechen gehalten.

Eine Internationalisierung von Pharmagroßhandel und Apothekenkooperationen prophezeit Phagro-Chef Dr. Thomas Trümper am Dienstag. Mit gutem Beispiel ging er voran: Seine Andreae heißt schon Alliance.

Die Großhändler und Apotheken sitzen in einem Boot – mit dieser Seemannsmetaphorik wurde das AMNOG-Desaster schön geredet. Laut ApBetrO wäre das verboten: Räumlich getrennt, lautet die Devise. Die Aufsichtsbehörden diskutieren zwei Tage lang, ob Wände und Türen ausreichen für den Betrieb einer Großhandelsapotheke.

Die ABDA will mehr Geld von ihren Mitgliedern. Die Mitglieder wollen wissen, wozu. „Raise“ – „call“ für Pokerspieler. Also trifft sich der Gesamtvorstand zur zweitägigen Nabelschau – soll ganz erhellend gewesen sein.

Poker zum Zweiten: Ein Zocker funkt beim McKesson/Celesio-Deal dazwischen und schnappt sich heimlich 10 Prozent. Vielleicht wird’s jetzt ein bisschen teurer für die Amis. Kommt darauf an, wer die Nerven behält.

Geplatzt ist ein anderer Deal. Vivesco übernimmt Dedendo nicht und viele fragen sich, wie der Lieferdienst jetzt so ganz ohne Eltern aufwachsen soll. Apothekenpaten werden weiter gesucht.

Rx-Boni sind verboten. Auch ausländische Versandapotheken müssen sich an die Arzneimittelpreisverordnung halten. Jeder Nachlass – direkt oder indirekt – auf verschreibungspflichtige Arzneimittel ist unzulässig. 350.000 Euro später ist die Botschaft in Heerlen angekommen.

Der Bundesrat will keine weiteren Triptane aus der Verschreibungspflicht entlassen, wenn der Apotheker dann trotzdem vor jeder Abgabe beim Arzt anrufen muss. Bei der Pille danach soll es aber niedrigschwellig und schnell gehen = Rezeptpflicht weg. Dass die Länderkammer gegen diesen Unsinn mit Online-Ärzten votiert, gibt unter dem Strich ein Plus.

Und was soll man noch zu Josef Hecken sagen? Ach, egal. Prost!

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