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Öko-Test bewertet Apothekenkosmetik

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Berlin -

Auf vielen Apothekenkosmetika ist „dermatologisch getestet“ oder „hypoallergen“ zu lesen. Davon sollten sich Verbraucher nicht blenden lassen, warnt das Verbrauchermagazin Öko-Test und rät auch zu Skepsis gegenüber den Aussagen des Apothekenpersonals. Bei vielen Produkten lasse die Qualität zu wünschen übrig. 38 Gesichtscremes, Körperlotionen, Waschgele und -schäume aus der Apotheke wurden im Labor auf ihre Inhaltsstoffe getestet.

 

Besonders die Marke La Roche-Posay enttäuschte dabei: Die Feuchtigkeitspflege „Hydraphase Intense Légère“ und die Körpermilch „Iso-Urea-Lait“ erhielten die Note 6. Beide enthielten eine Reihe von „problematischen“ Inhaltsstoffen, so Öko-Test. In der Körpermilch sei unter anderem Chlorhexidindigluconat als Konservierungsmittel enthalten. Bei der Feuchtigkeitscreme wurden Formaldehydabspalter gefunden.

Auch die Feuchtigkeitscremes „Eau Thermale Avène Nutrive Creme“ von Pierre Fabre und „Hydra-Chrono+“ von Lierac fielen mit der schlechtesten Note durch. Beide Cremes enthalten unter anderem halogenorganische Verbindungen und Paraffine.

Die „Bepanthenol Körperlotion“ von Bayer wurde ebenfalls mit „ungenügend“ bewertet. Sie enthält dem Test zufolge halogenorganische Verbindungen, PEG/PEG-Derivate und Paraffine/Erdölprodukte/Silikone.

„Sehr gut“ erhielten der „Reinigungsschaum“ von Caudalie und die „Reinigungsmilch 5% Urea“ von LaMer. Die Bestnote ging auch an „Sensitive Feuchtigkeitscreme“ von Eubos Med und „Gesichtscreme Tag“ von LaMer, die „Frei Bio+ Tagespflege“, die „Frei Bio+ Körperlotion mit Sheabutter“ (beide Apotheker Bouhon) und „La Mer Med Feuchtigkeitslotion 5 % Urea“ von La Mer.

 

 

Bei den Waschgelen- und schäumen fielen den Testern zufolge die Ergebnisse insgesamt erfreulich aus. Neun der zwölf Gesichtsreinigungscremes seien zu empfehlen. In fünf der Produkte seien allerdings PEG/PEG-Derivate gefunden worden.

Abgesehen von den Inhaltsstoffen kritisiert Öko-Test, dass das Apotheken-Fachpersonal oft mit Aussagen der Kosmetikhersteller werbe, statt sich auf wissenschaftliche Belege zu berufen. Einige Beratungsgespräche in Frankfurter Apotheken hätten das gezeigt. Ein Grund dafür sei, dass Belege zur Wirksamkeit und Verträglichkeit, die über die gesetzliche Anforderungen hinausgingen, noch nicht von jedem Hersteller öffentlich zugänglich gemacht würden.

Nach Angaben von Öko-Test machten Apotheken im vergangenen Jahr rund 800 Millionen Euro Umsatz mit Kosmetik und Körperpflegeartikeln.

 

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