Krankenhaushygiene

DGKH: Jährlich 30.000 Tote durch Klinikkeime

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Berlin -

In Deutschland sterben pro Jahr nach Expertenschätzung rund 30.000 Menschen an Klinikinfektionen – weit mehr als bisher oft angenommen. Bisher werde aufgrund von Schätzungen oft von 10.000 bis 15.000 Todesfällen gesprochen, teilte die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) mit. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) wies die Zahlen zurück: Nach offiziellen Schätzungen gebe es jährlich 2000 bis 4500 Patienten, die an einer vermeidbaren Klinikinfektion sterben.

Tatsächlich wies auch die DGKH darauf hin, dass es keine exakten Zahlen gebe. Auszugehen seien aber von 900.000 solcher Infektionen pro Jahr. „Uns geht es nicht darum, zu skandalisieren“, sagte Präsident Professor Dr. Martin Exner. Vielmehr müsse Abhilfe geschaffen werden – egal, ob man nun von höheren oder niedrigeren Opferzahlen ausgehe.

So müsse Hygiene eine sehr viel größere Rolle in der Ausbildung auch von Ärzten spielen. Die Länder müssten mehr Geld in Gebäude und Ausstattung von Krankenhäusern investieren. Und es brauche weit mehr Personal etwa in den Intensivstationen, forderte Exner.

Nachzuweisen sei es oft nicht, ob Arzt oder Pfleger einen Patient den gefährlichen Keimen, etwa beim Legen eines Katheters, aussetze. „Das sind Sekunden, in denen das passiert“, sagte Professor Dr. Klaus-Dieter Zastrow vom Vorstand der DGKH.

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