Krank im Notdienst Sarah Sonntag, 03.11.2019 09:00 Uhr
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Sarah Sonntag ist erkältet: Doch nicht nur in der Apotheke wird gehustet und geniest, auch vor der Notdienstklappe tummeln sich erkältete Patienten, die Sarahs Hilfe suchen. Illustration: Claus Ernst
Berlin - Die Erkältungssaison ist voll im Gange und auch bei Sarah Sonntag haben die Viren zugeschlagen: Hustend und schniefend steht sie an diesem Sonntag in der Offizin und hilft Leidensgenossen durch die Notdienstklappe. Mit von der Partie ist wie immer Fantaschale Max, der Sarah mit Taschentüchern und Bonbons zur Seite steht.
„Hatschi!“, prustet es aus Sarah heraus, als sie bereits die Hand nach der Box mit Taschentüchern ausstreckt. Sie hat sich gut vorbereitet und die Boxen griffbereit in der Apotheke verteilt. „Die Viren verschonen wohl niemanden, hm?“, meint Max und seufzt. Die tägliche Reinigung in der Spülmaschine befreit ihn zum Glück regelmäßig von den Übeltätern. „Fast wie ein Sauna-Besuch“, meint Max grinsend. Auch Sarah hat lange durchgehalten: Während die Kolleginnen schon alle erkältet waren, hat sie sich tapfer geschlagen.
Doch nun hat es auch sie erwischt: Der Kopf brummt, der Hals kratzt und die Nase läuft ständig. Hinzu kommt der ständige Hustenreiz, der zusätzlich quält. Sarah hatte den Dienst tauschen wollen, doch so spontan konnte niemand einspringen. Krankschreibung ist für die Apothekerin jedoch keine Option – schließlich muss den Menschen geholfen werden. Dennoch fühlt Sarah sich hundeelend. Die letzten Tage hatte sie nach der Apotheke nur im Bett verbracht, um einigermaßen fit für den bevorstehenden Dienst zu sein.
Nicht nur in der Apotheke wird gehustet und geniest, auch vor der Notdienstklappe tummeln sich erkältete Patienten, die Sarahs Hilfe suchen. Einer von ihnen ist Herr Schröder – ein Stammkunde. „Oh je, sie sehen aber gar nicht gut aus“, stellt er fest. Sarah weiß gar nicht, was er meint: Wenn man die knallrote, wunde Nase, die dunklen Augenringe und die Blässe vernachlässig, sieht sie doch fast aus wie das blühende Leben. „Da hat es sie aber ordentlich erwischt, warum stehen sie eigentlich hier? Sie gehören ins Bett!“, sagt er. Doch Sarah winkt ab: „Ach was, das geht schon“, antwortet sie. „Außerdem stehe ich hier, um Ihnen zu helfen“, fügt sie hinzu und lächelt.
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